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Grüne wollen der„Verschotterung“ im Landkreis Einhalt gebieten

18. Februar 2019

Von Rita Stäblein.

Haßbergkreis. In ihrer jüngsten Fraktionssitzung formulierte die Grüne Kreistagsfraktion einen Antrag, der der zunehmenden „Verschotterung“ der Natur entgegen wirken soll. Fraktionsvorsitzende Rita Stäblein monierte, dass zunehmend die Freiflächen im Landkreis Haßberge mit Schotter, Steinen oder Kies quasi „verschottert“ würden. Biolandwirt Hans Dünninger erinnerte daran, dass die Grünflächen für Pflanzen, Insekten und die Vogelwelt Lebens-und Nahrungsgrundlagen sind und verwies auf die Sorge um die Artenvielfalt, da in Bayern immer mehr Tier-und Pflanzenarten verschwinden. „75 Prozent aller Fluginsekten sind nicht mehr da und es gibt im Freistaat nur noch halb so viele Vögel, wie vor 30 Jahren. Eine weitere Verschotterung der Landschaft würde diese besorgniserregende Situation massiv beschleunigen“, teilte Hobby-Imker und Kreisrat Harald Kuhn mit. Matthias Lewin warf ein, dass Rasen- und Grünpflanzungen Hitze abmildern und die Umgebung für Menschen und Tiere so angenehmer und erträglicher machen würden. Er erinnerte er an den vergangenen Sommer, der extrem warme und trockene Hitzeperioden verspüren ließ.

Ein weiterer Gesichtspunkt gegen eine „Verschotterung von Freiflächen“ zu sein, ist aus Sicht der Bündnisgrünen die Tatsache, dass unter die Schotterlagerung sehr oft wasser- und luftundurchlässige Folien eingefügt werden. „Dies führt zu einer weiteren vollständigen Oberflächenversiegelung“, nannten die Kreisgrünen ein bekanntes Problem. Durch diese Versiegelung könne kein Regenwasser in den Boden einsickern, sodass bei Starkregen die Kanalisation überlasten würde.

Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Haßberge befänden sich Freiflächen von Ämtern, Schulen und den Krankenhäusern. Hier wünschen sich die Kreisgrünen bei einer Neugestaltung eine engere Abstimmung der Sachgebiete Hoch- und Tiefbau mit der Kreisfachberatung für Gartenbau und Landespflege.

Durch „Bienenweiden“ (=Blühmischungen) anstelle von Pflastferflächen könnten ökologische Oasen statt verschotterte Flächen entstehen. Damit würde sowohl optisch als auch ökologisch eine Aufwertung entstehen.

Die grünen Mandatsträger regen an, dass alle Kommunen im Landkreis Haßberge ermuntert werden, bei Neuanlagen auf Verschotterung zu verzichten und mehr „Grün“ in die Umgebung zu bringen. Gartenbesitzer sollen zudem durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit seitens der Kreisfachberatung für Gartenbau und Landespflege am Landratsamt Haßberge und den örtlichen Gartenbau- und Obstvereine noch gezielter über die Auswirkungen der „Verschotterung“ in den Gärten informiert werden. Persönliche Beratung, aktive Begleitung und Unterstützung sollen angeboten werden.

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