Haßfurt. Lange hat es gedauert, aber jetzt startet der Aktionskreis Haßfurt Aktiv (AHA) mit einem kompletten Vorstand im neuen Jahr durch. Neulich traf sich der Verein, der die Interessen der Haßfurter Gewerbetreibenden vertritt, im kleinen Saal der Stadthalle zu seiner Jahreshauptversammlung mit turnusgemäßen Neuwahlen.
Der Unternehmer Stephan Heinisch, der mit seiner Firma Blue Protect Pool- und Schwimmbadüberdachungen in ganz Europa vertreibt und montiert, wurde zum Ersten Vorsitzenden gewählt. Unterstützt wird er dabei von dem selbstständigen Holz- und Bautenschutztechniker Jürgen Kehrlein als stellvertretendem Vorsitzenden.
Im Mai 2023 überraschte der damalige Vorsitzende Marco Tonin die Öffentlichkeit mit seinem Rücktritt. Begründet hatte Tonin damals seine Entscheidung mit „starken beruflichen Veränderungen, die es ihm nicht mehr ermöglichten, das recht zeitintensive Amt“ weiterhin auszuüben, das er fünf Jahre innehatte. Stephan Heinisch, der zu diesem Zeitpunkt bereits Zweiter Vorsitzender war, übernahm kommissarisch die Amtsgeschäfte.
Daneben traten auch weitere Personen von ihren Posten im AHA zurück, sodass alle Arbeit im Verein an dem 46-Jährigen hängenblieb. „Für Aufbauarbeiten unserer Veranstaltungen habe ich sogar Leute akquirieren müssen, die eigentlich nichts mit dem AHA zu tun haben“, so Heinisch. Damals machte er den Vertretern der über 80 Mitgliedsfirmen auch klar, dass er nicht für das Amt an der Spitze des Vereins zur Verfügung stehe.
Woher kam nun der Sinneswandel? Das liege daran, dass die Arbeit wieder auf mehrere Schultern verteilt wird und ein kompletter, motivierter Vorstand zur Verfügung steht, sagte Heinisch. Neben ihm und Jürgen Kehrlein sind weiterhin der Stadtrat Ilker Özalp als Kassier, Leonid Rosa als Schriftführer sowie Felix Hart, Holger Maas, Stefan Meisel und Michael Schlegelmilch als Beisitzer dabei, die von Ingrid Erhardt und Katharina Lohs als Kassenprüferinnen ergänzt werden.
Zusätzlich kommt hinzu, dass es eine neue Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Haßfurt gibt. Bürgermeister Günther Werner, der ebenfalls bei der Neuwahl anwesend war, sagte die volle Unterstützung der Stadt zu und unterstrich die Wichtigkeit des Vereins: „Der AHA sorgt seit Jahrzehnten dafür, die Attraktivität der Innenstadt stets zu verbessern“.
War es bisher so, dass die Stadt dem AHA jährlich einen bestimmten Betrag für die Durchführung der Events ausbezahlt hatte, gestaltet sich das ab sofort anders. Es fließt kein Geld mehr, sondern die Stadt beziehungsweise das Kulturamt bringen ihren Teil durch die Organisation der Veranstaltungen ein. Und das sind nicht wenige im Laufe eines Jahres. Neben den vier verkaufsoffenen Sonntagen ist das Haupt-Event, das der AHA veranstaltet, die Lange Einkaufsnacht in der Kreisstadt.
Die Aufbauarbeiten und viele anderen organisatorischen Dinge fallen von nun an für den neuen Vorsitzenden und seine Mannschaft weg. „Die Vereinsarbeit konnte um zwei Drittel verringert werden“, erklärte Heinisch, der das als ein verträgliches Maß für die ehrenamtlich engagierten Geschäftsleute ansieht. „Nach wie vor ist der AHA die Schnittstelle zwischen der Stadt Haßfurt und den Händlern“, machte Heinisch jedoch klar und betonte, dass er immer ein offenes Ohr für die Anliegen aus der Geschäftswelt habe.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Bei der Neuwahl betonte Heinisch, dass er nur für eine Wahlperiode zur Verfügung stehe. Das sind beim AHA drei Jahre, sodass spätestens Anfang 2028 ein neuer Vorstand gewählt werden muss. Der Haßfurter Geschäftsmann zeigte sich aber überzeugt, dass es in dieser Zeit gelingen werde, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger aufzubauen und den Verein in geordneten Verhältnissen in jüngere Hände zu übergeben.
Im Bild: Die AHA-Vorstandschaft ist wieder komplett. Im Bild von links: Stephan Heinisch (Erster Vorsitzender), Felix Hart (Beisitzer), Holger Maas (Beisitzer), Leonid Rosa (Schriftführer), Stefan Meisel (Beisitzer), Michael Schlegelmilch (Beisitzer), Jürgen Kehrlein (Zweiter Vorsitzender), Ingrid Erhardt (Kassenprüferin), Katharina Lohs (Kassenprüfer). Auf dem Foto fehlt Ilker Özalp, der als Kassier fungiert. Foto + Text: Christian Licha