Haßfurt. In Folge der Modernisierungs- und Globalisierungsprozesse hat sich die Gesellschaft in unserem Kulturkreis in den letzten vierzig Jahren stark verändert.
Der Wandel betrifft alle Lebensbereiche, auch die Familie. Hohe Scheidungs- und niedrige Geburtenraten oder die Zunahme von Singel-Haushalten zeigen, dass die klassische Form der Familie in die Krise geraten ist. Gleichzeitig haben sich mit dem Aufbrechen traditioneller Familienstrukturen neue Formen familiären Zusammenlebens entwickelt. Familie ist heute kein starres Lebensmodell mehr, sondern ein Lebensraum im Umbau.
Mit einer gewissen Verzögerung hat sich diese Entwicklung auch im Bilderbuch niedergeschlagen. Inzwischen werden Bilderbücher zu allen denkbaren Familienkonstellationen veröffentlicht. Dieser Befund spiegelt sich auch in der Wanderausstellung „Alles Familie!“ der Internationalen Jugendbibliothek wider, die ab 5. Oktober, im Familienzentrum im Landratsamt Haßberge zu sehen ist. Sie zeigt anhand einer Auswahl von 50 Bilderbüchern und 30 Bildtafeln, wie im aktuellen Bilderbuch von der Familie als wichtigstem Bezugsort von Kindern erzählt wird und welche Familienidyllen und -dramen die Autorinnen und Autoren, Illustrator*innen und Verleger*innen Kindern und Eltern vermitteln. Die Familiengeschichten werden mal komisch, heiter oder witzig, mal ernst, nachdenklich oder überraschend erzählt.
Die Bücher und Bildtafeln sind zwölf Gruppen zugeordnet. Jede Gruppe widmet sich einem anderen Aspekt familiären Zusammenlebens. So entsteht ein lebendiges Bild von dem, was Familie sein kann und wie Kinder zuhause aufwachsen.
Bild: Das Team des Familienzentrums freut sich auf zahlreiche Besucher der Ausstellung „Alles Familie“, von links: Christine Mück, Beatrice Först, Anne Hülß, Kathrin Finzel, Katharina Steinmetz und Ursula Salberg. Foto: Lena Gößmann