Allgemein Ebelsbach

Anna-Lena Werb ist die neue Weinprinzessin

21. Januar 2019

Blick in die Reihen der Hoheiten mit Anna-Lena Werb und der Fränkischen Weinkönigin Klara Zehnder (von links) sowie Elisabeth Goger (rechts) (Foto: Günther Geiling)

Von Günther Geiling

Ebelsbach. Das Abt-Degen-Weintal hat eine neue Weinprinzessin. Die junge 18-jährige Anna-Lena Werb stammt aus dem Weinbaubetrieb Hömer in Steinbach und wird die nächsten zwei Jahre die hiesige Weingegend präsentieren. Sie ist damit Nachfolgerin der bisherigen Prinzessin Elisabeth Goger aus Sand, die einen interessanten Rückblick auf ihre Regentenjahre warf und sich nun um die Krone der „Fränkischen Weinkönigin“ bewirbt.

Im Ebelsbacher Bürgersaal wimmelte es bei der „Krönungs-Zeremonie“ nur so von „Hoheiten, Königinnen und Prinzessinnen“ und auch die Symbolfigur des Abt Degen (Richard Schlegelmilch) grüßte mit „Fachwerk, Frohsinn, Frankenwein. Es grüßt sie der Abt Degen aus Zeil am Main. Bierprinz Sebastian Gocker hatte die Rolle des Moderators übernommen.

Ebelsbach liege „der an der Schnittstelle zwischen Bier- und Weinfranken“ mit den Fischgrätenweinbergen am „Pfaffenberg“ und am „Nonnenberg“, meinte Ebelsbachs 1. Bürgermeister Walter Ziegler. Außerdem werde in den Stollen von Ebelsbach auch seit 20 Jahren Frankensekt produziert. Der Winzerort Steinbach lege viel Wert auf die Weinbautradition und dies komme in der traditionellen „Traubenweihe“ und in der Ausrufung des „Traubenmädla“ zum Ausdruck. Auch Anna-Lena Werb sei schon das „Traubenmädla von Steinbach“ gewesen.

Stv. Landrat Oskar Ebert nannte die Krönungsveranstaltung als den Höhepunkt im Jahreslauf des „Abt-Degen-Weintales“. Dabei scheide Prinzessin Elisabeth Goger nach zwei Jahren aus ihrem Amt aus. „Sie hat unseren Landkreis hervorragend präsentiert und viel Freizeit geopfert, um das Abt-Degen-Weintal würdig zu vertreten. Als charmante und fachkundige Werbeträgerin hat sie einen tollen Job gemacht. Vielleicht ist sie ja auch noch nicht am Ende ihrer Tätigkeit als Vertreterin des Frankenweins angekommen. Ganz sicher bringt sie die besten Voraussetzungen für die Fränkische Krone mit.“

Die bisherige Weinprinzessin Elisabeth Goger gewährte dann in eindrucksvoller Weise mit Bildpräsentationen und Videoeinspielungen den Gästen einen Einblick auf ihre zweijährige Amtszeit und nannte es schon überwältigend, wenn man wie bei dieser Veranstaltung vor so einem großen Publikum stehe. „Ich war in meiner 659 tägigen Amtszeit auf 133 Terminen unterwegs und die Termine waren unvergleichbar, jeder war einzigartig und die in der Heimat habe ich natürlich besonders genossen. Dazu braucht man aber Begeisterung und muss auch mit dem Herzen dabei sein. So war ich durchschnittlich 8 Stunden pro Woche im Auto unterwegs und bin dabei 62 000 km gefahren.“

Sie stellte als Wein für die Gäste einen „Sander Himmelsbühl, Silvaner Kabinett“ aus dem Jahre 2015 als ihren „Krönungswein“ vor und meinte „in diesen 1000 Tagen ist viel passiert. Der Wein und ich sind gemeinsam gereift.“

Elisabeth Goger vergaß aber auch nicht die vielen Helfer und ihre Familie im Hintergrund und meinte „hinter mir standen 50 weitere Personen, die mich unterstützten. Ich habe die besten Freunde der Welt.“

Der 1. Vorsitzende des Abt-Wegen-Weintales Thomas Stadelmann nannte es faszinierend, wie Weinprinzessin Elisabeth Goger sich in ihrem Amt entwickelt habe. Als Geschenk überreichte er ihr auf ihren persönlichen Wunsch ein Geldgeschenk, dass sie für die „Sternstunden-Aktion“ zur Verfügung stellt. „Das ist das, was zählt, die menschliche Größe“, meinte er dazu.

Elisabeth Goger gestand ein, dass sie schon mit etwas Wehmut an diesen Tag gedacht habe. Mit einer Träne in den Augen nahm sie aber ihre Krone ab. Inzwischen hatte auch Anna-Lena Werb aus dem Winzerort Steinbach die Bühne betreten. Ihr wurde dann von der Fränkischen Weinkönigin Klara Zehnder und Elisabeth Goger die Krone aufgesetzt. „Wenn du weiterhin so spontan auf die Leute zugehst, stehen dir zwei wunderschöne Jahre bevor“, meinte die bisherige Weinprinzessin zu ihrer Nachfolgerin. Auch Vorsitzender Thomas Stadelmann wünschte der neuen Prinzessin „Gelassenheit. Versuche dich nicht an anderen zu messen, sondern gehe deinen eigenen Weg!“

Auch die neue Weinprinzessin Anna-Lena stellt den Gästen im Saal einen Wein vor. Es war ein „Silvaner 2017“ aus dem Weinberg und der Steillage ihres Opas Karl Hömer. „Er ist auf Grund des Bodens mineralhaltig, mit Apfel und Quitte-Geschmack und trocken ausgebaut.“ Prinzessin Anna-Lena zögerte keinen Augenblick, als sie nach ihrem Lieblingswein gefragt wurde. „Es ist der Wein von meinem Opa und natürlich alle Frankenweine.“ Das Lob sah man Karl Hömer, der seiner Enkelin das Lob aber zurückgab. „Ich bin stolz auf sie, weil sie in unserem kleinen Weinbaubetrieb voll dabei ist und in unserer Heckenwirtschaft die Gäste mit großer Freundlichkeit bedient.“

Der 1. Vorsitzende des Weinbauvereins Roger Nüßlein dankte Anna-Lena Werb für den Mut und die Courage, sich dieser Herausforderung zu stellen. Es sei schön, wenn man jemanden habe, der die Krone mit offenen Armen entgegennehme. Ganz sicher werde sie ihr Amt mit sehr großer Emotion ausfüllen. „Die Herzen der 190 Gäste im Saal haben heute dir heute jedenfalls schon entgegengeschlagen“.

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