Allgemein Region

Der Landkreis Haßberge bleibt Gesundheitsregionplus

20. Dezember 2019

Haßbergkreis. Der Zuwendungsbescheid für weitere fünf Jahre ist eingetroffen. Wichtige Maßnahmen wurden bereits angestoßen. Einstimmig hat dieses Ziel der Kreisausschuss in seiner Sitzung vom 23. September beschlossen. Zwischenzeitlich ist auch der Zuwendungsbescheid des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege für die weitere Förderung von fünf Jahren eingetroffen. Der Landkreis Haßberge kann somit bis zum Jahr 2024 weiterhin den Titel Gesundheitsregionplus tragen.
Als sich der Landkreis Haßberge Mitte 2015 um den Titel der Gesundheitsregionplus bewarb, war das Ziel klar. Es galt, die Gesundheitsvoraussetzungen der Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises zu verbessern oder diese zumindest bei der eigenen Gesunderhaltung gezielt zu unterstützen und gute Voraussetzungen zu schaffen.
„In den vergangenen viereinhalb Jahren konnten wir im Rahmen der Gesundheitsregionplus bereits einiges erreichen und wichtige Maßnahmen anstoßen. Uns ist aber natürlich bewusst, dass es sich dabei um einen kontinuierlichen Prozess handelt, der stetig weiterentwickelt werden muss“, so Landrat Wilhelm Schneider. Aus dem genannten Grund war für ihn klar, dass die Gesundheitsregionplus – auch ohne die vom Bayerischen Gesundheits- und Pflegeministerium in Aussicht gestellten Fördermittel – fortgeführt werden sollte.
Umso erfreulicher, dass zwischenzeitlich der Zuwendungsbescheid für die weitere Förderung von fünf Jahren eingetroffen ist, denn die erste Förderperiode endet zum 31.12.2019. Um den ersten 24 Gesundheitsregionenplus – zwischenzeitlich tragen 50 Bayerische Landkreise und Kreisfreie Städte diesen Titel – ein nahtloses Fortführen des Netzwerkes zu ermöglichen, haben die zuständigen Abteilungen des Gesundheits- und Pflegeministeriums sowie des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit alle Hebel in Bewegung gesetzt. Auch der Landkreis Haßberge nahm das weitere Förderangebot gerne an und bewarb sich um eine Weiterführung der Gesundheitsregionplus bis zum 31. Dezember 2024. Kurz vor dem Jahresende 2019 kam nun auch der ersehnte Bescheid, dass der Landkreis Haßberge erneut mit bis zu 250.000 Euro gefördert wird.
Ein wesentliches Ziel der Gesundheitsregionplus ist es, alle Akteure an einen Tisch zu bringen – ein Netzwerk zu bilden quasi – um die regionalen Strukturen hinsichtlich Gesundheitsversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention zu optimieren. Dies konnte in den vergangenen Jahren bereits erfolgreich umgesetzt werden. Eine Geschäftsstelle wurde eingerichtet und ein Gesundheitsforum zur Bedarfsanalyse sowie Arbeitsgruppen zur konkreten Maßnahmenplanung wurden gebildet. Auch konnte ein umfassendes Netzwerk aus allen Akteuren des Gesundheitswesens – Ärzte, Apotheker, Kliniken, Kassen, Rettungsdienst, Pflegeeinrichtungen und Beratungsstellen – aufgebaut werden.
Bisher wurden im Landkreis bereits verschiedene Aktionen zur Gesundheitsförderung und Prävention durchgeführt, wie beispielsweise Fachtage zu den Themen psychische Gesundheit und Betriebliches Gesundheitsmanagement oder Informationstage und Aktionswochen zum Thema „Gesund im Alter“. Erstmals wurde auch ein Gesundheitsbericht für den Landkreis erstellt, der einen Überblick zu allgemeinen Gesundheitsdaten gibt.
In einem Zukunftsforum im Oktober 2016 diskutierten Mediziner, Bürgermeister und Kreisräte im Beisein von Staatsministerin Melanie Huml Lösungsansätze, um den drohenden Ärztemangel auf dem Land abfedern zu können. Das Forum war gleichzeitig die Geburtsstunde des „Main Sommers“ – ein innovatives Famulatur-Programm, das jungen Medizinstudierenden die Tätigkeit als Hausärztin oder Hausarzt im Landkreis Haßberge schmackhaft machen möchte. „Unser Ziel ist es, genügend Ärztenachwuchs zu gewinnen, um die medizinische Versorgung in unserer Region auf gewohnt hohem Niveau zu halten“, so Landrat Wilhelm Schneider.
Darüber hinaus konnten aber auch in gemeinschaftlicher Arbeit akademische Lehrpraxen sowie die Akutgeriatrie der Haßberg-Kliniken als akademische Lehrabteilung durch die Universität Würzburg akkreditiert werden.
Gemeinsam mit dem Pflegestützpunkt des Landkreises Haßberge, welcher die Federführung innehat, wird zudem seit 2018 die Imagekampagne „Pflege on Tour“ fortgesetzt. Hierbei soll Schülern ein realistisches Pflege-Berufsbild vermittelt und falsche Vorurteile abgebaut werden.
„Auch in den kommenden Jahren soll wieder viel passieren“, informiert Benjamin Herrmann, Geschäftsstellenleiter der Gesundheitsregionplus. Zum einen wollen wir die verschiedenen Erfolgsformate, wie den Main Sommer, fortführen. Auch ist für einen Aktionsmonat zum Thema gesunde Ernährung die Vorbereitung bereits im vollen Gange. Zum anderen wollen wir als Netzwerk aber auch neuen Themen nachgehen und uns verstärkt dem Bereich Pflege widmen. Konkrete Projekte und Veranstaltungen werden wie gewohnt rechtzeitig in der Presse oder auf unserer Homepage bekannt gegeben.“

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