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Humor ist, wenn man trotzdem lacht

4. Februar 2019

Glosse von Jochen Bopp

Humor hat vielfach eine gewisse Basis. Diese nennt man Blödsinn. Ist doch klar, oder?
Nun ja, stimmt zwar meistens. Aber lustig ist der Blödsinn manchmal nicht.

Nehmen wir mal den Übergang von Österreich nach Bayern. Da steht man auf der Autobahn am Walserberg bei Salzburg rund eine Dreiviertelstunde im Stau. Weil die Bayern Grenzkontrollen durchführen. Mit 10 km/h fährst du dann an dem Kontrollhäuschen vorbei und da stehen zwei Polizisten/innen mit Gewehr und Zigaretten und quatschen miteinander, schauen vorbei.

Die Zahl derer (Millionen), die da auf der Autobahn fahren, hat man noch nicht erwähnt. Aber es sollen im Monatsschnitt rund 3 bis 4 unberechtigte Asylbewerber gewesen sein, die festgehalten wurden. Ist das nicht toll? Klar, es gibt auch mehrere Hundert Drogen- und Alkoholfahrer, aber die sind kein Grund für das Platzen des Schengen-Abkommens. Das wertet die für Seehofer und Söder populistischen Kontrollen nur enorm auf. Zwischen Dänemark und Schleswig-Holstein gibt es jetzt das gleiche Schengen-Problem. Mit Zäunen. Aber da sind nur die Wildsäue dran schuld. Die könnte man aber auch schlachten.

Für die Schleuser aus dem Süden wäre es sinnvoller, die Asylsuchenden über die Landstraßen zu führen. Und das machen die wahrscheinlich auch. Weil, da gibt’s zwischen Österreich und Bayern gut 100 Übergänge, an denen keine Staus sind und man locker über den Inn und die Isar in die herrliche Prärie Bayern fahren kann…

Aber lassen wir das. Sind mal Beamte und Politiker, die das ausgeklügelt haben, schon mal über die Stau-Autobahn gefahren? Nein, geflogen. Das geht schneller. Jetzt im Winter nicht, weil meist Nebel und Bewölkung ist, aber im Sommer habe ich mal auf meiner schönen Terrasse gezählt: Innerhalb von nur 10 Minuten waren 35 Flugzeuge über dem Bereich Haßfurt und leichter Umgebung unterwegs. Ist das nicht toll? Haßfurt ist die Mitte Europas.

Das ist das Thema Stickoxide.
Alle sprechen und schreiben über Diesel-Abgas, Gerichte urteilen über Straßen-Verkehrsverbote, die ein paar Dutzende „Umwelt-Gocker“ in der deutschen Welt angezettelt haben. Da müssen die „Dieseler“ jetzt in Städten außen herum fahren und mehr Treibstoff verbrauchen. Und keiner kümmert sich darum, dass diejenigen, die von Auto-Herstellern mehr oder weniger betrogen worden sind, entschädigt werden. Sie sollen draufzahlen – für ein neues…

Strom? Statt Diesel und Benzin? Wird noch lustig. Kenne mich selber nicht so aus, aber habe von einem Freund (Experte) ausrechnen lassen, dass bei 30 Prozent Kfz-Stromautos in Deutschland kaum ein Haushalt noch Strom hätte. Klar: Wir müssen halt, so lange es die Strom-Kraftwerke noch gibt (angeblich 20 Jahre), die Kohle mit den großen Stickoxid-Tankern aus dem billigen Afrika holen. Wir bauen ja keine Steinkohle mehr ab, nur noch ein bisserl Braunkohle. Ein einziger dieser großen Tanker stößt so viel Abgas in die Luft wie 40 000 Autos. Und die kaputten Akkus ließen sich dann zur Entsorgung in das preisgünstige Afrika zurück führen. Daneben könnte sich, das Haßfurter Stadtwerk beispielsweise, zukunftsorientiert auch weit mehr mit unserer Partner-Stadt Pierrelatte in Frankreich vereinigen oder den Atomstrom aus der Tschechei holen. Bei uns sind die Atomkraftwerke ja so gut wie stillgelegt.
Manchmal muss man sich schon fragen, warum man vom geplanten Humor in die Wirklichkeit abrutscht. Neulich war ich in einer Kneipe und bin zum Rauchen rausgegangen. Ach Gott, was für eine gute Luft! Und drinnen: Stickoxide wie sie die Kühe in Indien in die Natur absetzen… Deshalb hat in seinem Jahres-Resümee auch der Dieter Nuhr, unser herrlicher Komödiant, wegen der stinkenden Kerzen davor gewarnt, gar einen fünften Advent einzuführen.

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