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Landkreis bereitet sich auf mögliche Corona-Fälle vor

6. März 2020

Haßbergkreis. Die Angst vor dem Corona-Virus macht sich allmählich auch im Landkreis Haßberge bemerkbar. „Viele Bürgerinnen und Bürger sind verunsichert und fragen, wie und ob unser Landkreis auf mögliche Fälle vorbereitet ist.“, so Landrat Wilhelm Schneider. „Es gibt keinen Grund zur Hysterie, aber wir möchten aufklären und nehmen die Situation ernst“. Oberste Priorität ist der Schutz der Bevölkerung, um weitere Infektionen zu vermeiden, beziehungsweise schnell zu erkennen und einzudämmen.

Um weitere Schritte zu besprechen kam am Montag die Koordinierungsgruppe zusammen. Diese setzt sich aus dem Landrat, sowie aus Vertretern des Gesundheitsamtes, den zuständigen Fachbereichen des Landratsamtes Haßberge, der Haßberg-Kliniken, des Bayerischen Roten Kreuzes und der Polizei zusammen. Das Gesundheitsamt steht in engem Kontakt mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, das fortlaufend über die aktuelle Situation informiert sowie die Hinweise des Robert-Koch-Instituts berücksichtigt. Auf Grund der dynamischen Lageentwicklung informiert das Gesundheitsamt Haßberge laufend die niedergelassenen Hausärzte. Über notwendige Vorsichts- und Hygienemaßnahmen wurden außerdem auch die Schulen, Kindertagesstätten und Eltern durch verschiedene Merkblätter informiert.

Das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem neuen Corona-virus (COVID-19) zu infizieren, wird vom Robert-Koch-Insititut derzeit als gering bis mäßig erachtet. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome dauert bis zu 14 Tage. Die klinischen Symptome umfassen nach derzeitigem Stand grippeartige Symptome wie Fieber, Husten, Rachenentzündung, eine laufende Nase, Atembeschwerden und Kurzatmigkeit. Diese Symptome sind nicht von einer normalen Erkältungskrankheit oder einer Virusgrippe zu unterscheiden. Eine normale Erkältungskrankheit oder eine Virusgrippe haben derzeit Saison und sind aktuell wahrscheinlicher.

Das Vorgehen bei der Aufnahme von Patienten, bei denen ein Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus bestehen könnte, ist landesweit einheitlich geregelt. Wer unter den einschlägigen Krankheitssymptomen leidet und sich innerhalb der letzten 14 Tage in den vom Robert-Koch-Institut definierten Risikogebieten aufgehalten hat oder gesichert einen Kontakt zu einem Erkrankten hatte, sollte umgehend telefonisch Kontakt mit dem Hausarzt oder dem kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117 aufnehmen. Der Hausarzt oder der kassenärztliche Bereitschaftsdienst bespricht dann das weitere Vorgehen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, nicht ohne telefonische Voranmeldung eine Arztpraxis, ein Krankenhaus, eine Notaufnahme oder das Gesundheitsamt aufzusuchen, denn im Falle eines konkreten Verdachts wird der Patient als Verdachtsfall eingestuft und ein Abstrich in die Wege geleitet (zum Beispiel in der Hausarztpraxis oder der Krankenhausambulanz in Haßfurt, die dazu eine Isoliereinheit aufgebaut hat). Sollte sich die Erkrankung bestätigen, erfolgt die Überwachung und gegebenenfalls die Behandlung in einem geeigneten Krankenhaus, zum Beispiel in den Haßberg-Kliniken oder der Fachklinik in Münnerstadt. Manchmal genügt eine Isolierung zu Hause.

Aktuelle Informationen zu bestehenden, gegebenenfalls neuen Risikogebieten gibt es auf den Internetseiten des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und des Robert-Koch-Instituts. Coronavirus-Hotline des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: 09131 6808-5101.

Auch auf der Internetseite des Landkreises Haßberge (www.hassberge.de) können Links zu ständig aktualisierten Seiten der Fachstellen über das Thema Corona Virus abgerufen werden. Dort sind auch entsprechende Verhaltensregeln nachzulesen.

 

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