Hofheim

Museumsdirektorin im Rotkreuz-Shirt und Rettungstaucher als Gründungsvater

19. Oktober 2018


Haßfurt. Bei der Verleihung des Ehrenzeichens am Bande an ehrenamtlich engagierte Bürger hob Landrat Wilhelm Schneider zwei Personen besonders hervor: Lydia Rath engagiert sich seit 50 Jahren in der BRK-Bereitschaft Hofheim/Königsberg, ebenso wie Adolf Preu, der hier seit 60 Jahren tätig ist, zudem auch noch in der Wasserwacht-Ortsgruppe Hofheim.


Lydia Rath ist seit Juli 1965 aktives Mitglied im Bayerischen Roten Kreuz. Trotz einer kleinen Pause kann sie auf 50 Jahre Ehrenamt im BRK zurückblicken. Den ersten Kontakt mit dem Roten Kreuz hatte sie durch die Ausbildung zur Schwesternhelferin im Juli 1965. Es folgten viel weitere Ausbildungen wie zum Beispiel zur Ausbilderin Erste Hilfe sowie Leitungs- und Führungskräftelehrgänge. Im Jahr 1981 bis 1989 übernahm sie die Leitung der BRK-Bereitschaft Hofheim.

Egal ob Mittelbeschaffung, Mithilfe bei Umbau- und Renovierungsarbeiten oder Unterstützung im Hilfsprojekt „Truskavets“ – Lydia Rath war zur Stelle, wenn das Rote Kreuz sie gebraucht hat. Ihre große Leidenschaft aber gehört dem 1999 in Betrieb genommenen Rotkreuzmuseum im Goßmannsdorfer Tor in Hofheim. Zusammen mit Christa Meindlschmidt hat sie dort ein Kleinod geschaffen, welches die Facetten der Rotkreuzarbeit aufzeigt.

„Über Jahre und mit viel Liebe zum Detail und Herzblut, vor allem aber mit einem extremen Zeitaufwand habe sie hier ein Museum für und über die Rotkreuzarbeit geschaffen, das diese im Zeichen und im Wandel der Zeit aufzeigt“, würdigte Schneider. Betritt man das Goßmannsdorfer Tor und steigt die Treppe empor, sieht man auf halber Höhe vornehmlich Exponate zur Erste-Hilfe-Ausbildung und Verbandsmaterial aus den beiden Weltkriegen.
Im Obergeschoss, in der ehemaligen Torwächterwohnung, wird die gesamte Entwicklung der Rotkreuzgeschichte dargestellt. So findet man in einem Raum die Uniformen verschiedener Rotkreuzgruppierungen. In Vitrinen sind Urkunden und Schriftstücke, zum Teil noch aus der Gründerzeit des BRK von 1864, ausgestellt.

Wilhelm Schneider: „Wenn man das Krankenzimmer betritt, wird dem Besucher klar, mit welch einfachen Mitteln – im Vergleich zu heute – früher der Kranke zu Hause versorgt wurde.“ Der Rettungswagen von damals, eine fahrbare Krankentrage, die man „Handmarie“ nannte, sei neben der Originalapotheke aus Ermershausen das Prunkstück des Museums.

Adolf Preu ist seit Januar 1957 ehrenamtlich im BRK-Kreisverband Haßberge tätig.
Im April 1969 wurde die damalige Wasserwacht-Abteilung Hofheim und die noch heute bestehende Wasserwacht-Ortsgruppe Hofheim gegründet. Preu sei eines der Gründungsmitglieder der Hofheimer Wasserwacht.

In den Anfangsjahren war nach Worten des Landrats nicht alles so einfach wie heute. Die Kinder und Jugendlichen hatten vor Ort in Hofheim keine Möglichkeit zu trainieren. Ein enormer Aufwand musste von den verantwortlichen Führungskräften betrieben werden, um den Mitgliedern das Training im benachbarten Bad Königshofen zu ermöglichen.

Preus Initiative sei es zu verdanken, dass der damalige Landrat Krahmer, der damalige Bürgermeister von Hofheim, Moritz, sowie der Staatssekretär Sackmann begeistert von den Vorschlägen waren und sich für den Bau eines Schwimmbades einsetzten. „Es ist also mit der Verdienst der Gründungsmitglieder der Wasserwacht Hofheim, dass Hofheim heute ein Frei- und Hallenbad besitzt“ sagte Schneider.

Im Jahr 1971 verbrachte Adolf Preu unzählige Stunden am Bau der Rettungswache Hofheim, und auch als es in den Jahren 2000 bis 2002 hieß, dass Rotkreuzhaus Hofheim wird neu gebaut, war er wieder mit Rat und Tat zur Stelle, so dass der Kreisverband im September 2002 den ersten Bauabschnitt einweihen konnte.

Als ausgebildeter Rettungstaucher war Preu bei vielen Rettungs- und Bergungseinsätzen am Ellertshäuser See, am Nassacher See und am Sander Baggersee eingesetzt. Lange Jahre war er Vorsitzender der Wasserwacht Hofheim. „Mit großem Engagement und mit viel Herzblut haben sie sich um die Sorgen und Nöte der Ehrenamtlichen gekümmert“, attestierte der BRK-Kreisvorsitzende.

In unzähligen Lehrgängen habe der Geehrte Kindern und Jugendlichen das Element Wasser nähergebracht. Auf Grund seines Engagements um die Wasserwacht wurden Preu 2014 zum Ehrenmitglied der Wasserwacht Hofheim ernannt.

Aber nicht nur das Element Wasser war für ihn und sein Ehrenamt wichtig. Auch die Arbeit der BRK-Bereitschaft Hofheim/Königsberg hat der 76-Jährige tatkräftig unterstützt. Sei es bei den dreimal im Jahr stattfindenden Altkleidersammlungen oder bei Einsätzen der Schnelleinsatzgruppe Verpflegung. „Menschen wie sie braucht unsere Gesellschaft“, rief der Landrat Adolf Preu zu. „Wir danken ihnen ganz herzlich für ihr Engagement im BRK und für 60 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in vielen Bereichen unserer Arbeit.“

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