Haßfurt Sport

Nach monatelanger Sperre wieder im Einsatz: Philipp Rössner – Schlusslicht wollte eigentlich oben mitspielen

26. März 2019

Von anpfiff.info-Reporter Felix Schwarz

Nachdem Sylbachs Philipp Rössner am ersten Spieltag dem Schiri eine Wasserflasche über den Kopf geschüttet hatte, wurde das Spiel gegen den FC Haßfurt abgebrochen und der Keeper erhielt eine saftige Spielsperre. Nun ist der 23-Jährige wieder zurück, wie blickt er heute auf den Vorfall? anpfiff.info hat exklusiv nachgefragt.

Mit hohen Erwartungen ging der SV Sylbach in die Saison. Unter den besten fünf Teams wollte die Mannschaft von Trainer Florian Neeb stehen. Doch gleich am ersten Spieltag erlitten die Sylbacher einen folgenschweren Rückschlag: Als die Neeb-Elf einen 3:1-Vorsprung gegen den FC Haßfurt hergab und den 3:3-Ausgleichstreffer kassierte, brannten bei Sylbachs Keeper Philipp Rössner die Leitungen durch. 

Der 23-Jährige, der gerade erst von Prappach/Oberhohenried zum SV gekommen war, konnte seine Frustration nicht mehr im Zaum halten: „Du Blindgänger, schmeiß die Pfeife weg“, hielt der Torhüter dem damals 16-jährigen Referee Benedikt Kirchner entgegen. Dieser ließ sich die Provokation nicht gefallen und zeigte Rössner die rote Karte. Daraufhin verlor Rössner endgültig die Fassung und kippte dem Schiri eine Wasserflasche über den Kopf. Die Folgen: Spielabbruch, 2:0-Wertung für den FC Haßfurt, 150 Euro-Strafe an den SV Sylbach und eine Sperre für Philipp Rösser bis zum 28.November 2018.



Spielabbruch nicht zwingend

Erstmals meldet sich Rössner nun persönlich zu Wort: „Aufgrund einiger aus meiner Sicht kritischen Entscheidungen des Schiris, war ich auf 180“, so Sylbachs Torhüter. „Die rote Karte an mich ging in Ordnung. Doch das Spiel hätte nicht unbedingt abgebrochen werden müssen.“ Nichtsdestotrotz zeigt sich Rössner demütig: „Ich habe in diesem Moment einfach nicht nachgedacht, das war mir eine Lehre. Ich habe durch meinen Fehler das gesamte Team und den Verein geschwächt.“ Infolgedessen habe sich Rössner beim Schiedsrichter entschuldigt und einen Entschuldigungstext in der WhatsApp-Gruppe seines Teams verfasst.

Sein Trainer Florian Neeb sprach sein Vertrauen gegenüber Rössner aus aber gleichzeitig auch eine Warnung: „Der Coach hat mir versichert, dass ich Teil des Teams bleibe und wieder spielen werde, sobald ich meine Sperre ausgesessen habe. Er machte aber auch klar, dass er mich nicht mehr aufstellen kann, wenn ich noch einmal so eine Aktion bringe“, führt Rössner aus. Trotz seiner Sperre absolvierte der Keeper fast jede Trainingseinheit, war bei den Spielen und in der Kabine dabei und unterstützte seinen Vertreter Philipp Schober beim Torwarttraining.



Gelitten am Spielfeldrand



Die fußballerischen Konsequenzen lagen Rössner schwer im Magen: „Wir haben eigentlich einen sehr starken Kader und wollten oben mitspielen. Zu meinem Fehlverhalten kam noch hinzu, dass sich wichtige Spieler wie Florian Schneider, Patrick Amend oder Chris Krauser verletzt haben. Das hat die Stimmung noch stärker runtergezogen“, sagt Rössner. Aktuell liegt die Neeb-Elf auf dem letzten Tabellenrang.

Beim 0:1 gegen den FC Sand II feierte Rössner sein Comeback auf dem Fußballfeld. „Wenn du nur draußen sitzt und nicht eingreifen kannst, wenn deine Jungs verlieren, leidest du schon extrem“, blickt der 23-Jährige auf die Zeit seiner Abstinenz zurück. Umso besser, dass der Stammkeeper der Sylbacher wieder auflaufen kann: „Meine Abwehrspieler haben mir gesagt, dass sie sich sicherer fühlen, wenn ich im Kasten stehe. Unsere Abwehrleistung muss sich gerade jetzt, wo es auf jedes Spiel ankommt, enorm verbessern. Sobald Manuel Voigtmann wieder spielen kann, werden wir hoffentlich auch wieder mehr Tore schießen.“ 

Des Weiteren käme es vor allem darauf an, die bevorstehenden Duelle gegen direkte Konkurrenten wie Königsberg, Prappach und Neubrunn zu gewinnen. Rössner zeigt sich entschlossen: „Wir schaffen den Klassenhalt.“

Dies könnte Ihnen auch gefallen