Haßberge. Mit der Teillegalisierung von Cannabis ist die Debatte um den Umgang mit Drogen aktueller denn je. Umso wichtiger ist es, Jugendlichen frühzeitig Orientierung zu geben – verständlich, lebensnah und ohne moralischen Zeigefinger.
Genau hier setzt das schulische Präventionsprojekt „Flashback“ an, das seit 2022 im Landkreis Haßberge erfolgreich durchgeführt wird.
In diesem Schuljahr nahmen die achten Klassen der Mittelschulen Knetzgau, Haßfurt, Maroldsweisach und Ebern teil. Organisiert durch das Staatliche Schulamt Haßberge und getragen von einem engagierten Netzwerk – bestehend aus Jugendsozialarbeit (JaS), Jugendamt, Polizei sowie der Jugendsuchtberatungsstelle – bietet „Flashback“ einen interaktiven Parcours, der nicht nur informiert, sondern auch zur Selbstreflexion anregt.
Der Aufbau folgt einem klaren Konzept: Vier Stationen, vier Schwerpunkte. Die Polizei bringt mit echten Fällen und gesetzlichen Fakten die Realität auf den Tisch. Die Jugendsuchtberatung erklärt, wie aus Neugier schleichend Abhängigkeit wird. Das Jugendamt beleuchtet die Vielschichtigkeit von Sucht – von Alkohol über Social Media bis hin zum Gaming. Und die Jugendsozialarbeit hilft den Teilnehmenden, eigene Stärken zu entdecken und bewusste Entscheidungen zu treffen.
„Man kann hier wirklich fragen, was man sich sonst nicht trauen würde“, sagte ein Schüler nach dem Projekttag – eine Rückmeldung, die zeigt, dass das Format wirkt. Die Jugendlichen begegneten dem Thema offen und interessiert, viele nahmen wertvolle Impulse mit – nicht nur im Hinblick auf Drogen, sondern auch im Hinblick auf das eigene Selbstverständnis.
„Das Besondere an „Flashback“ ist, dass es nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch das Selbstbewusstsein der Jugendlichen stärkt, ihre eigenen Grenzen und Entscheidungen zu erkennen und zu respektieren“, so Theresa Fleischmann, Kommunale Jugendpflegerin des Landratsamtes Haßberge.
Die Fortsetzung im kommenden Schuljahr ist bereits geplant. „Flashback“ steht für moderne Prävention – praxisnah, kooperativ und auf Augenhöhe. Ein Projekt, das Jugendlichen Perspektiven eröffnet und aufzeigt: Stark sein heißt, sich selbst zu kennen.
Im Bild: Die Stationsleitungen des Flashback-Projektes (von links): Barbara Mahr (JaS Mittelschule Haßfurt), Cordula Schmidt und Martina Hußlein (Polizei Haßfurt), Theresa Fleischmann (Jugendamt Haßfurt), Vera Egle (Jugendsuchtberatungsstelle). Foto: Peter Weisheit