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Schwimmer brauchen dringend eine Lösung

19. Dezember 2024

Haßbergkreis. „Endlich tut sich was“, freut sich Peter Emmerling, Trainer der Wettkampf-Mannschaft des Schwimmvereins aus Haßfurt. Anlass zur Freude macht die Berichterstattung über die jüngst vorgestellten Pläne der Bürgermeister der ILE Lebensregion Plus zum Hallen- und Freibad in Eltmann.

Der Schwimmclub Hassberge ist mit rund 350 Mitgliedern der größte Schwimmverein in der Region. Neben Wettkampfschwimmern ziehen vor allem Breitensportler ihre Bahnen, dabei trainieren die Jüngsten bereits im Vorschulalter, während die ältesten Schwimmer schon kurz vor dem 90. Geburtstag stehen. Das Angebot des Schwimmclubs reicht dabei von Schwimmkursen für Kinder, über Aqua-Fitness-Kurse bis hin zu Wettkampf-Trainings für Schwimmer und Triathleten. Trainiert wird derzeit in der „Welle“ am Schulzentrum Haßfurt.

„Jede Woche bieten wir rund 20 Stunden an, in denen unsere Mitglieder die Angebote des Vereins nutzen können“, erklärt der Vorsitzende des Schwimmvereins Julian Müller. „Unsere Mitglieder können für einen recht günstigen Mitgliedsbeitrag an vier Stunden in der Woche unter Aufsicht das Bad frei nutzen“, so Müller weiter. Dies werde vermehrt genutzt, seit im Maintal kein Schwimmbad für die Öffentlichkeit mehr vorhanden ist, so der SC-Vorsitzende.

„Da kann es schon mal etwas enger werden“, berichtet Miriam Piechaczek, die jeden Donnerstag die Aufsicht als Rettungsschwimmerin führt. Umso wichtiger sei es, sind sich die Vertreter des Schwimmclubs einig, möglichst schnell ein neues Bad im Maintal zu bekommen. Seit 2019 kämpft der Verein mit einer Schwimmbad-Mangellage, da hatte das Zeiler Hallenbad seine Türen geschlossen.

„Aus Bund und Land werden wir keine großartige finanzielle Unterstützung erhalten“, ist sich Müller sicher. „Wenn wir im Landkreis ein Hallenbad wollen, müssen wir es selbst hinbekommen.“ Damit dämpft er die Erwartungen, die die Bürgermeister an eine neue Bundesregierung haben.

Doch die Zeit rennt. Im Zeitraum zwischen 2017 und 2022 hat sich die Zahl der Kinder die nicht schwimmen können verdoppelt, ergab eine Studie von forsa. „Für Kinder die nicht schwimmen können, ist jeder Gartenteich eine tödliche Falle“, ist Peter Emmerling besorgt. Er führt für den Schwimmverein auch die Kinderschwimmkurse durch. Die Anfragen von Eltern nach Schwimmkursen konnte in den letzten Jahren kaum gedeckt werden. Die Anbieter von Schwimmkursen haben sich dabei gegenseitig die knappen Zeiten in den Schwimmbädern weggeschnappt. „Das lässt sich nur mit mehr Wasserfläche lösen“, ergänzt Emmerling.

Der Schwimmclub erneuert damit seine Forderung an die kommunale Politik, Schwimmen den Stellenwert zu geben, den es benötigt. Es gehe jetzt darum, das Vorhaben in Eltmann schnellstmöglich zu realisieren und über die politischen Ebenen hinweg eine Finanzierung zu finden, im Zweifel auch ohne weitere Förderungen aus Bund und Land.

Bild: Pixabay.com

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