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Telekom baut LTE- Mobilfunknetz im nördlichen Landkreis aus

18. März 2019

Von Christian Licha

Ermershausen. Bald wird Ermershausen wohl kein weißer Fleck mehr auf der Mobilfunk-Landkarte sein. Am Mittwoch informierten Fachleute im Sportheim die 30 interessierten Bürgern, die zu der Informationsveranstaltung gekommen waren.

Bürgermeister Günter Pfeiffer begrüßte es, das die Deutsche Telekom ein Programm aufgelegt hat, auch an ansonsten nicht wirtschaftlichen Standorten das Mobilfunkangebot auszubauen. „In fast jedem Dritte-Welt-Land ist die Netzabdeckung besser als in Deutschland“, meinte Pfeiffer etwas überspitzt und scherzhaft auf die momentane Lage im Dorf bezogen. Besonders erfreulich sei es, dass die Telekom die kompletten Investitionskosten übernehme und somit die Gemeinde keinen Cent hinzusteuern müsse.

Die Kommunalbeauftragte für Mobilfunk in Bayern bei der Telekom, Karin Ehrhardt, erläuterte die Notwendigkeit einer Basisstation. Momentan komme das Funksignal von einem Mast in Maroldsweisach auf dem Zeilberg, das aber Ermershausen mehr schlecht als recht abdecke. Um den ganzen Ort optimal zu versorgen, sei es notwendig einen Funkmast im Bereich des Sportplatzes zu bauen. Angedacht war ein Standort am Ende des Fußballplatzes gegenüber des Sportheims, welche jedoch als nicht so günstig empfunden wurde. Nun sei man mit der Spielvereinigung Ermershausen überein gekommen, auf dem noch bestehenden Spielplatz vor dem Tennisplatz einen Funkmast mit einer Höhe von rund 20 bis 25 Metern zu bauen. Der Vereinsvorsitzende Volker Pfeiffer bestätigte dies und wies darauf hin, dass der Spielplatz dafür komplett geräumt werde. Nach einer Überprüfung durch einen Gutachter war man ohnehin zu dem Ergebnis gekommen, dass die dortigen Spielgeräte nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen und somit gehandelt werden müsse. Da eine Neuanlage des Spielplatzes durch den Verein alleine nicht zu stemmen ist, sei der Gedanke den Platz für den Mobilfunkausbau zur Verfügung zu stellen, die beste Lösung.

Vom Bayerischen Landesamt für Umwelt war Dr. Thomas Kurz gekommen, der über die Strahlung des Mobilfunks aufzuklären. Für jede Basisstation ist eine Standortbescheinigung der Bundesnetzagentur notwendig. Hierzu muss die Telekom alle technischen Daten angeben und sich dann verpflichten alle Vorgaben einzuhalten. Ebenso wird der Sicherheitsabstand errechnet, in dem sich kein Mensch langfristig aufhalten darf. Meistens sei das ein Radius von 20 Metern rund um die Funkzellen. Da sich diese in luftiger Höhe befinden, sei auch der Abstand von circa drei bis vier Metern unterhalb der Zellen kein Problem, so der Wissenschaftler. Generell werde der Mensch von Mobilfunkmasten sowieso wesentlich geringer belastet als daheim beim Umgang mit seinem eigenen Smartphone. Aber auch da gebe es selbstverständlich Grenzwerte, die eine gesundheitliche Beeinträchtigung ausschließen. „Bisherige Studien liefern keinen Hinweis darauf, dass die Exposition der Umwelt gegenüber HF-Feldern, wie zum Beispiel von Basisstationen, das Risiko für Krebs oder andere Krankheiten erhöht“, zitierte der Physiker die Weltgesundheitsorganisation.

„Wenn alles gut läuft, wird Ermershausen vielleicht schon im ersten Quartal 2020 optimal mit LTE versorgt sein“, erklärte die Telekom-Mitarbeiterin und verwies auf eine insgesamte Dauer bei ähnlichen Projekten von rund einem bis eineinhalb Jahren. Auch ist es nicht ausgeschlossen, dass die beiden anderen Netzbetreiber, Vodafone und O2, eventuell auch am gleichen Mast ihre Funkzellen mit installieren. Die Telekom sei nämlich verpflichtet die Mitbewerber zu fragen, ob sie Interesse hätten, so Ehrhardt. Im weiteren Verlauf beantworteten die Experten die Fragen der anwesenden Bürger, die den Netzausbau sehr wohlwollend gegenüber standen.

Bürgermeister Günter Pfeiffer bedankte sich ausdrücklich bei der Spielvereinigung Ermershausen für die Bereitschaft das Grundstück zum Wohle aller Bürger zur Verfügung zu stellen. Den Kindern sei mit zwei anderen Spielplätzen im Dorf noch ausreichend Platz gegeben, um dort spielen zu können, so das Gemeindeoberhaupt in Bezug auf die bevorstehende Entfernung der Spielgeräte vor dem Tennisplatz.

 

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