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Tipps vom Radexperten zum sicheren Umgang mit dem E-Bike

30. Oktober 2020

Haßfurt. Auch wenn das Auto noch immer des Deutschen liebstes Kind ist, hat es gerade in 2020 einen ambitionierten Nebenbuhler erhalten. Nachdem bereits in den letzten Jahren die Nachfrage nach E-Bikes stets gestiegen war, konnte man nach dem Shutdown im Frühjahr diesen Jahres einen regelrechten Run auf die motorisierten Fahrräder vermelden.

Längst hinkt der Vergleich mit dem Drahtesel. E-Bikes sind so etwas wie Rennpferde geworden. Highend, leistungsstark und optisch ansprechend designed. Und auch inzwischen fast schon ein Statussymbol. Aufgrund der neuen Technik sind auch die Anforderungen an die Biker gestiegen. Bereits 2019 vermeldete das Statistische Bundesamt ein Plus von über 30% im Bereich der tödlichen Unfälle mit einem Pedelec.

Dass mit einer steigenden Geschwindigkeit das Unfallrisiko steigt, wissen auch Thilo Klinner und sein Team vom Haßfurter Fahrradladen Bike-store.de. „Bei uns im Geschäft wird immer eine persönliche Übergabe gemacht inder wir auch auf die Eigenheiten und Eigenschaften der jeweiligen E-Bikes eingehen. Aber das ist immer noch etwas Theoretisches. Nach den ersten zwei Wochen kommen dann die ersten Fragen, weil man mit der Realität auf der Straße konfrontiert wird. Im Vorfeld kann man auf die Gewichtsverlagerung eingehen, aber erst in der Praxis merkt man, dass eine andere Wucht dahintersteckt. Durch das geringere Gewicht eines nicht motorisierten Fahrrades, kann man einen Fahrfehler leichter ausbügeln. Das schwere E-Bike macht sich dagegen schnell mal selbstständig“, so der Fahrradexperte, der selbst auch aktiv Radrennen fährt und somit die Tücken bestens kennt.

Deshalb veranstaltete der Bike-store.de im Oktober bereits zum dritten Mal zusammen mit den Verkehrserziehern der Haßfurter Polizeiinspektion und dem Landkreis Haßberge ein E-Bike/Pedelec Fahrsicherheitstraining für Senioren, welches neben einem theoretischen Teil vor allem die Praxis in den Vordergrund stellte. Auf dem Verkehrsübungsplatz in Knetzgau wurde ein anspruchsvoller Parkour aufgebaut, der den Teilnehmern viel Geschick abverlangte. So wurden Slalom- und Kurvenfahren, Bremstrainings und andere Situationen simuliert, mit denen man auch im tagtäglichen Straßenverkehr konfrontiert wird. „Beim diesem Training konnte man ganz klar sehen, dass die Teilnehmer von Übung zu Übung mehr Sicherheit auf dem E-Bike bekommen haben“, so Klinner und unterstreicht damit die Wichtigkeit eines solchen Trainings. „Aber es hat mir großen Spaß gemacht, den Teilnehmern zu helfen, ein besseres Gefühl für ihr Rad zu bekommen und somit sicherer im Straßenverkehr unterwegs zu sein.

Für alle die bisher nicht an einem solchen Fahrsicherheitstraining teilgenommen haben, hat Thilo Klinner noch ein paar Tipps. „Unerlässlich ist eine genaue Einweisung durch den Fachhändler und auch mal einen Blick in die Betriebsanleitung schadet nicht. Des Weiteren sollten ungeübte E-Biker vor der ersten Fahrt auf einem verkehrsberuhigten Parkplatz üben, um das neue Fahr- und Bremsverhalten auszutesten. Ganz wichtig ist auch die richtige Schutzausrüstung. Ohne Helm sollte man auf keinen Fall mit solch einem elektrischen Fahrrad unterwegs sein. Und last but no least sollte man die Geschwindigkeit immer den eigenen Fähigkeiten anpassen. Gerade jetzt im Herbst, wenn nasses Laub oder Dreck auf der Straße liegt, sollten unnötige Bremsaktionen oder zu schnelles Kurvenfahren vermieden werden.“

 

Bild: Wichtige Tipps vom Radexperten: Thilo Klinner (re.) von bike-store.de beim E-Bike Fahrsicherheitstraining.

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