Allgemein Rauhenebrach

Rettungsnetz wird noch engmaschiger

6. September 2019

Rauhenebrach. Zwölf Minuten – länger soll es auf keinen Fall dauern, bis im medizinischen Notfall der Rettungsdienst vor Ort ist, weil es bei vielen akuten Erkrankungen auf jede Minute ankommt.

In Rauhenebrach konnte diese Rettungszeit bisweilen nicht eingehalten werden. Deshalt steht seit Sonntag, 1. September in Untersteinbach ein Rettungswagen des Arbeiter-Samariter-Bundes. Die Eröffnungsfeier stieß bei der Bevölkerung auf reges Interesse.
„Für unsere Bevölkerung ist dieser Rettungsplatz eine wesentliche Verbesserung“, da sind sich Bürgermeister Matthias Bäuerlein und Gemeinderat Norbert Ebert einig. Ebert ist der Hausherr der Rettungskräfte. Das derzeitige Domizil ist ein Provisorium, das bei den Besuchern am Sonntag aber durchaus Eindruck machte. Am anderen Ende des Gewerbegrundstücks am Rande von Untersteinbach soll bis zum Jahresanfang 2020 der Neubau fertig sein. Hier finden sich neben dem Stellplatz für den Rettungswagen ein Lager für die Verbrauchsmaterialien, eine Küche, ein Aufenthaltsraum – und auch zwei Ruheräume für den Fall, dass aus dem Rettungsplatz später doch eine Rettungswache wird.
Den Unterschied erklärte Wachleiter Jochen Löser im Gespräch mit dieser Redaktion. Die vorliegenden Zahlen für Einsätze im neuen Gebiet Rauhenebrach und Umgebung rechtfertigen bisher nämlich keine 24-Stunden-Wache. Die Rettungsassistenten und Sanitäter sind hier zwar auch 365 Tage im Jahr einsatzbereit, aber nur zwischen 8.00 und 20.00 Uhr. Der Rettungszweckverband hat vorerst eine Stationierung für fünf Jahre veranlasst. Dann wird geprüft, wie sich die Zahlen weiterentwickeln mit diesem neuen „Knoten“ im Rettungsnetz. „Dann werden wir sehen, ob es bei der Tagesbereitschaft bleibt, oder ob eine volle Rettungswache eingerichtet wird.
Baulich will Hausherr Ebert auf beide Varianten vorbereitet sein. Ergänzt wird der neue Rettungsplatz weiterhin durch die First-Responder Rauhenebrach. Die schnellen Ersthelfer werden vor allem in den Nachtstunden dafür sorgen, dass schnellstmöglich qualifizierte Hilfe vor Ort ist, bis Rettungswagen und Notarzt eintreffen. Viele der Ehrenamtlichen der First Responder sahen sich am Sonntag vor Ort um und besprachen sich mit den ASB-Verantwortlichen, ebenso wie zahlreiche Feuerwehrleute.
Erstmals ist der Arbeiter-Samariter-Bund mit einem Rettungswagen im Landkreis Haßberge vertreten. Dazu erklärt Nadine Naujoks von der Landesgeschäftsstelle, dass solche Stützpunkte jetzt ausgeschrieben werden „zwar nicht europaweit, aber doch mit größerer Transparenz als früher“. Dabei gehe es aber bei weitem nicht nur um den Preis, ergänzte Bürgermeister Matthias Bäuerlein.
Ein Zweierteam gehört zu dem Rettungswagen, der in Untersteinbach stationiert ist. Natürlich freut sich der Arbeiter-Samariter-Bund auch über ehrenamtliche Unterstützung. Im Rettungsdienst gibt es verschiedene Möglichkeiten, aktiv zu sein. Mit einer Ausbildung, die sich über drei Monate erstreckt, kann man Rettungssanitäter werden, „das ist in der Regel der Fahrer des Rettungswagens“, erklärt Wachleiter Jochen Löser. Auch er ist nebenberuflich so eingestiegen, dann entschloss er sich zur Ausbildung als Rettungsassistent – und zur Vollzeit-Beschäftigung im Rettungsdienst. Lehrgänge für Ehrenamtliche Helfer sind in Vorbereitung und auch um einen Ausbildungsplatz zum Rettungsassistenten hat sich Jochen Löser für den Standort Untersteinbach beworben.

Bild:Mit einem Tag der offenen Tür wurde am Sonntag, 1. September, der Rettungsplatz Untersteinbach eröffnet. Das Team des ASB hielt geballte Information parat, Bürgermeister Matthias Bäuerlein (hinten, links) und Hausherr Norbert Ebert (4. von links) freuten sich über die schnelle Realisation der Räume. Foto: Sabine Weinbeer

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