Allgemein Knetzgau

Erste Hilfe – eigentlich kinderleicht

6. August 2021

Knetzgau. Mia Markfelder aus Knetzgau ist seit knapp einem Monat beim Jugendrotkreuz Haßberge. Die Zwölfjährige hat durch eine Freundin von diesem Angebot erfahren und spontan eine Schnupperstunde besucht.

„Ist ganz cool“, fasst sie ihre bisherigen Eindrücke zusammen. Das bestätigt auch Annalena Krämer (12): „Es ist immer lustig, macht Spaß und man lernt etwas Neues kennen.“

Am Familiennachmittag des Jugendrotkreuzes wuselten die beiden Mädchen gemeinsam mit anderen Kindern und Jugendlichen auf dem Gelände der BRK-Bereitschaft in Knetzgau umher. In einem Parcours konnten die Kinder zeigen, was sie schon alles rund um Erste Hilfe gelernt haben. Und was Kinder können, das können Erwachsene doch erst Recht, oder? Das zumindest sollten die Mamas und Papas an verschiedenen Stationen beweisen – und stellten dabei schnell fest, dass zwar noch ein paar Dinge hängen geblieben sind. So ganz genau war man sich dann aber doch nicht sicher.


Beispielsweise bei der Reanimation. Wie oft muss man drücken und wie oft beatmen? Kinderleicht, zeigte eine junge Jugendrotkreuzlerin, indem sie sich neben die Übungspuppe kniete und begann, etwa 30 mal auf das Brustbein zu drücken. Anschließend folgen in der Realität zwei Atemspenden als Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung. So kann es gelingen, den Kreislauf eines nicht mehr atmenden Patienten so lange aufrecht zu erhalten, bis der Rettungsdienst eintrifft und die Reanimation fortführt.

„Wir wollen den Eltern zeigen, was ihre Kinder bei uns im Jugendrotkreuz eigentlich so machen und was sie alles lernen“, bringt es Elena Krämer, Leiterin des Jugendrotkreuzes Haßberge, auf den Punkt. Den Mamas und Papas stand die Freude sichtlich ins Gesicht geschrieben, als sie ihre Jüngsten in Aktion sahen.

Bei manchen Erwachsenen war der letzte Erste-Hilfe-Kurs so alt wie der Führerschein. Da kamen die Infos durch die Kinder besonders gut. So konnten die Eltern der Kinder und Jugendlichen an diesem Nachmittag nicht nur auffrischen, wie man einen bewusstlosen und nicht mehr atmenden Menschen (auch durch Einsatz eines automatisierten Defibrilator) reanimiert, sondern auch wie man einen Bewusstlosen, der noch atmet, mit wenigen Handgriffen in die stabile Seitenlage bringt.

Aktuell gibt es im Landkreis zwei Gruppen innerhalb des Jugendrotkreuzes, in Knetzgau und in Eltmann. Insgesamt sind hier rund 30 Kinder und Jugendliche aktiv. Bereits ab sechs Jahren kann man die Gruppenstunden besuchen. Die jüngste Teilnehmerin ist derzeit sieben Jahre alt, die älteste 18 Jahre, informiert Krämer. In Knetzgau wird die Jugendgruppe von Elena Krämer geleitet, in Eltmann von Julia Funck.

 Nachdem seit Beginn der Corona-Pandemie die Gruppenstunden nicht mehr stattfinden konnten, will das Jugendrotkreuz nach der Sommerpause im September wieder mit diesem Angebot starten. Eltern, die ihr Kind beim Jugendrotkreuz anmelden möchten, können dies beim BRK-Kreisverband Haßberge in Haßfurt, unter 09521/9550-0. Dort gibt es alle notwendigen Informationen.

 

Bild: An verschiedenen Stationen konnten die Eltern beim Familientag des Jugendrotkreuzes ihr Erste-Hilfe-Wissen auffrischen. Ihre Kinder zeigten ihnen, wie es geht. Foto: Michael Will / BRK

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