Knetzgau/Herzogenaurach. Beim erstmalig vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) veranstalteten Integrationskongress auf dem Adidas-Campus in Herzogenaurach war der 1. FC Knetzgau als ein „Leuchtturmprojekt“ im Bereich Integrationsarbeit prominent vertreten.
Mehr als 120 Vertreter von Amateurfußballvereinen aus ganz Bayern kamen neulich in der Zentrale eines großen Sportartikelherstellers zusammen. Sie diskutierten mit hochkarätigen Gästen wie Bernd Neuendorf, Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB), Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, dem BFV-Präsidenten Christoph Kern, oder Adidas-Vorstandsvorsitzender Bjørn Gulden über konkrete Wege, wie Integration im Fußball besser gelingen kann.
Eine besondere Ehre wurde hier dem 1. FC Knetzgau zuteil: Als nur einer von insgesamt drei bayerischen Vorzeige- bzw. „Best Practice“-Vereinen wurden Vertreter der Maintalkicker auf die Bühne gebeten, um ihre Arbeit mit Geflüchteten und Migranten vorzustellen.
Zunächst wurde ein kurzer Film über die Integrationsarbeit des FC gedreht, von der in den letzten Jahren dutzende Geflüchtete und Migranten profitierten. Im Anschluss standen FC-Vorstand Alexander Klauer, Geschäftsführer Benjamin Schraven und der aus der Ukraine stammenden Spieler Vitali Nastavny Rede und Antwort. Während Nastavny die stets positive und offene Atmosphäre und die vielen kleinen Alltagshilfestellungen bei den Knetzgauer Amateurfußballern als besonders integrationsfördernd lobte, sprachen Klauer und Schraven auch Probleme und Herausforderungen an. „Wir erleben leider ein Nachlassen des ehrenamtlichen Engagements in den Vereinen, die das Rückgrat des gesellschaftlichen Lebens auf dem Land ausmachen. Und das geht weit über das Thema Integration hinaus“, brachte es Schraven auf den Punkt. Gerade DFB-Boss Neuendorf zeigte sich vom Engagement des FC Knetzgau angetan und erwähnte die Maintal-Kicker mehrfach in seinen Redebeiträgen.
Der Kongress endete schließlich mit der Verabschiedung der „Herzogenauracher Erklärung zur Integrationsleistung des bayerischen Amateurfußballs“. Gefordert werden hier konkret etwa eine bessere finanzielle Unterstützung für die Integrationsarbeit im Amateursport, Bürokratieabbau, mehr Sichtbarkeit für die Vereinsarbeit, Ausbau von Bildungsangeboten und mehr Vernetzungsmöglichkeiten für die Vereine.
Bild: Vertreter des 1. FC Knetzgau im Gespräch mit dem DFB-Präsidenten: Vitali Nastavny (aus der Ukraine stammender FC-Spieler), 1. Vorstand Alexander Klauer, Geschäftsführer Dr. Benjamin Schraven, DFB-Präsident Bernd Neuendorf und FC-Ausschussmitglied und langjähriger Trainer Thomas Fritsch (v.l.n.r.)




