Sport Zeil am Main

FSV Krum muss runter – „Sind schon vor ein paar Wochen abgestiegen“

15. Mai 2019

 

Von anpfiff.info-Reporter Marco Heumann

0:7 beim SV Riedenberg – mit einer in der Höhe fast schon desaströsen Niederlage steht der Abstieg des FSV Krum aus der Bezirksliga Unterfranken-Ost fest. Für Manfred Fehlbaum, seit dem Winter neuer Coach im Zeiler Stadtteil, und sein Team hat es nicht gereicht. Bleibt die Frage, wie es weitergeht! Da brodelt die Gerüchteküche.

„Jetzt ist es halt amtlich!“ Das 0:7 am Sonntag beim direkten Mitkontrahenten SV Riedenberg löst bei Marco Schorr nicht mehr die große Wut aus und sorgt auch nicht mehr für zu große Enttäuschung. Mit der Schlappe in der Rhön steht nur fest, was sich schon seit Wochen abzeichnete. Der FSV Krum muss nach vier Jahren in der Bezirksliga wieder eine Liga nach unten.

„Acht Schüsse aufs Tor und sieben waren drin“, fasst der sportliche Leiter die Pleite vom 28. Spieltag in einem Satz zusammen, wird dann aber doch noch ein wenig genauer. „Wir haben natürlich schlecht gespielt. Es hat leider auch wieder an der Einstellung gemangelt.“ Eine Beobachtung, die nicht neu ist, sondern sich für Marco Schorr schon durch die vergangenen Wochen zieht. „Wir sind nicht am Sonntag, sondern schon ein paar Wochen zuvor abgestiegen.“

Seit dem ebenso fulminanten, wie in der Höhe überraschenden und neue Hoffnung stiftenden 5:0-Sieg über den Landkreis-Rivalen DJK Dampfach, gab es in vier Begegnungen weder Tore noch Punkte, Der Trend zeigte dabei von einem 0:1 in Thulba über ein 0:2 gegen Münnerstadt und ein 0:4 im ersten Endspiel gegen die DJK Altbessingen deutlich nach unten. „Mir tut vor allem unser Trainer Manfred Fehlbaum leid“, erklärt Marco Schorr. „Er weiß, dass die Jungs das Potenzial hätten und leistet wirklich sehr gute Arbeit.“ Allerdings habe ihn die Mannschaft zuletzt immer mehr im Stich gelassen. Auch und vor allem in Riedenberg.

Das schnelle 0:1, das schon nach zwei Minuten fiel, tat dabei ein Übriges. Der FSV, bei dem sogar Oldie „Joe“ Hetterich in der Startformation stand, brach in sich zusammen wie ein schlecht gebautes Kartenhaus. Das 0:7 ist die höchste Niederlage, die es in fast vier Jahren in der Bezirksliga gab.

Groß grollen mag der sportliche Leiter seinen Spielern aber nicht. „Es wird immer das Positive überwiegen, das, was wir in den vergangenen Jahren hier erlebt haben“, denkt er an große Erfolge und tolle Spiele, mit einer über die Spielzeiten hinweg gewachsenen Mannschaft, die dem FSV die erfolgreichste Zeit seiner Vereinsgeschichte bescherte. „Das war eine tolle Zeit, an die wir alle immer gerne denken werden.“ Vor den vier Jahren in der Bezirksliga, gab es zehn in der Spitzengruppe der Kreisliga mit drei knapp verpassten Aufstiegen und dem Meistertitel im Frühjahr 2015 als Krönung. Das Debakel am Sonntag bildet nun unwiderruflich das Ende dieser Ära.

„Wir wussten, dass irgendwann ein Umbruch kommen würde“, meint Marco Schorr mit Blick auf die zahlreichen Abgänge, die es am Saisonende gehen wird. Darunter mit Felix Hart (zum FC Sand), Ramon Räth (Spielertrainer beim FC Nassach) oder Patrick Durst auch etliche Akteure, die viele Jahre lang das Krümler Trikot getragen haben. Stand jetzt verlassen acht Spieler aus dem 22-Mann-Kader den FSV. Neue, die vermeldet werden können, gibt es noch nicht. Allerdings rücken fünf Spieler aus der U19 in den Herrenbereich auf. „Im Jahr darauf sind es sogar 14“, zeigt sich Marco Schorr durchaus zuversichtlich für die Zukunft, macht aber klar, dass die Bezirksliga vorerst kein Ziel mehr ist. „Wir sind ein Dorf mit gerade einmal 300 Einwohner, da können wir nicht 100 Jahre auf diesem Niveau spielen“, macht er klar und verweist auf Beispiele wie den FC Augsfeld, den Nachbarn FC Zeil oder die Spfr. Unterhohenried – Vereine, die ebenfalls Tiefs überwinden mussten.

Mit dem Patenverein aus dem Haßfurter Stadtteil, der bereits als Aufsteiger feststeht, würde man in der kommenden Runde in der Kreisliga antreten. Wenn, ja wenn da nicht die Gerüchteküche wäre. In der wird seit Wochen kolportiert, dass der Weg des FSV Krum nicht nur eine Liga nach unten gehen werde, sondern dass es einen Neuanfang ganz unten, in der B-Klasse, womöglich sogar mit einem Spielgemeinschaftspartner, geben werden. „Sollen die Leute ruhig reden“, entgegnet Marco Schorr. „Wir werden sehen, was wir machen. Wir melden auf jeden Fall für die Kreisliga und haben dann jetzt zwei Monate Zeit, eine Mannschaft dafür auf die Beine zu stellen. Schauen wir mal, was die kommenden Wochen bringen.“

Bild: Bald Vergangenheit: Tim Wagner (DJK Dampfach, am Ball) dringt flankiert von Jonas Vogel (FSV Krum ) in den Strafraum ein. Foto: anpfiff.info/Christian Eschner

Dies könnte Ihnen auch gefallen