Hofheimer Land. Am vergangenen Wochenende haben sich die Bürgermeister der Gemeinde-Allianz Hofheimer Land an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung im oberfränkischen Klosterlangheim getroffen, um die Zusammenarbeit der vergangenen Jahre auf den Prüfstand zu stellen. Begleitet wurden sie von den beiden Geschäftsleitern der VG Hofheim und des Marktes Maroldsweisach, Allianzmanager Philipp Lurz und Neubürgerkoordinatorin Kerstin Brückner sowie Vertretern des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE), der Regierung von Unterfranken und des Regionalmanagements Landkreis Haßberge.
Quintessenz aus dem ganztägigen Seminar: Die erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit soll fortgeführt werden.
Bereits 2008 hat sich die Stadt Hofheim i.UFr. zusammen mit den Gemeinden Aidhausen, Bundorf, Burgpreppach, Ermershausen, Maroldsweisach und Riedbach zur Gemeinde-Allianz Hofheimer Land zusammengeschlossen. 2013 wurde der gemeinsame Verein Hofheimer Land e. V. gegründet, das gemeinsame Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) fertiggestellt und ein Allianzmanagement eingeführt.
Nach sieben Jahren sieht das Amt für Ländliche Entwicklung als Fördermittelgeber eine Evaluierung der bisherigen Zusammenarbeit und Projekte vor. In erster Linie geht es um die Frage, ob es sinnvoll ist, die Arbeit der ILE Hofheimer Land inklusive Umsetzungsbegleitung inklusive Allianzmanagement fortzuführen.
Mit dem Besuch in Klosterlangheim wurde nun der erste Schritt unternommen. Viele weitere werden folgen. Am Ende soll ein neues, fortgeschriebenes ILEK stehen, das in den kommenden Jahren als Basis für die Arbeit der Gemeinde-Allianz dient.
Bis dahin kommt noch viel Arbeit auf die interkommunale Allianz zu. Unterstützt wird sie dabei vom Beratungsbüro Futour aus München. Die Experten im Bereich Umwelt-, Tourismus- und Regionalberatung werden in den kommenden Monaten die Evaluierung und Fortschreibung des ILEK inklusive städtebaulichem Daseinsvorsorgekonzept begleiten. Für die städtebaulichen Aspekte und das Thema Daseinsvorsorge wird das Planungsbüro coopolis verantwortlich sein. Die nächsten Schritte beinhalten nicht nur die Evaluierung der bisher umgesetzten Projekte und Maßnahmen, sondern beispielsweise auch eine Bewertung der Organisationsstruktur und der öffentlichen Wahrnehmung der Gemeinde-Allianz.
Auf dieser Basis sollen anschließend neue Potenziale aufgedeckt, die gemeinsamen gemeindeübergreifenden Ziele aktualisiert sowie neue Projekte und Maßnahmen konkretisiert und priorisiert werden. Gerade bei der Entwicklung neuer Ideen wird die Gemeinde-Allianz auf Bürgerbeteiligung setzen. Ziel: Das Hofheimer Land noch attraktiver für seine Bewohnerinnen und Bewohner zu machen.
Welche konkreten Projekte dabei zu Tage kommen, werden die nächsten zwölf Monate zeigen. Eine grobe Richtung hat sich aber bereits am vergangenen Wochenende herauskristallisiert. Die bisherigen Handlungsfelder der Gemeinde-Allianz (Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Kultur/Identität/Zusammenleben, Siedlungsentwicklung/Bauen, technische und soziale Infrastruktur) werden künftig erweitert.
Um die Region zukunftsfähiger zu machen, soll „Digitalisierung“ im neuen ILEK ein eigenes Handlungsfeld werden. Genauso soll der Bereich Umwelt- und Artenschutz künftig stärker Beachtung finden. Dafür ist ein eigener Themenbereich „Natur, Umwelt und Biodiversität“ angedacht. Die bisherigen Maßnahmen in diesem Bereich – etwa die Aktion Blütenträume Hofheimer Land – kamen bei der Bevölkerung sehr gut an.
Ein drittes neues Handlungsfeld soll den Namen „Wir & Hier“ tragen und die Bereiche Willkommens- und Bleibekultur, Partizipation und Integration sowie lokale Identität beinhalten. Dahinter verbirgt sich der Tätigkeitsbereich von Kerstin Brückner, die 2016 als Asylkoordinatorin bei der Gemeinde-Allianz Hofheimer Land angestellt wurde und sich zu einer Koordinationsstelle für Neubürger entwickelt hat. Künftig soll die Stelle noch stärker alle Bürgerinnen und Bürger des Hofheimer Landes einschließen.
Bild: Die Teilnehmer des Auftaktseminars vor der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim. Foto: Schule für Dorf- und Flurentwicklung Klosterlangheim.