Allgemein Königsberg

Lokaler Pflegedienst wird seit fast 20 Jahren schikaniert

3. Juli 2020

Königsberg. Gerade in Corona-Zeiten wurde ganz klar, wie wichtig das Pflegepersonal in Deutschland benötigt wird und welchen Stellenwert dieses genießen sollte. Die Medien feierten sie als Helden des Alltags, ja sogar Sonderprämien wurden versprochen. Umso verständnisloser ist das, was Burkart Schober und seinem Pflegedienst seit über 18 Jahren widerfährt. Denn dieser ist immer wieder Zielscheibe von Sachbeschädigungen.

Der Frust bei Burkart Schober sitzt tief. Den genauen Schaden zu beziffern, dazu ist er kaum noch in der Lage. „Über 30 böswillige Beschädigungen an unseren Fahrzeugen sind es mittlerweile. Der Schaden liegt bereits im fünfstelligen Bereich. Und dies geht schon seit unserer Gründung im Jahr 2002 so zu. Zahlreiche Reifen wurden mit Schrauben beschädigt, Kennzeichen entwendet, ja sogar Reifenschrauben wurden gelockert. Der kriminelle Höhepunkt war sicherlich das Anschneiden einer Bremsleitung.“ All diese Taten wurden der örtlichen Polizeidienststelle angezeigt, ein Täter konnte bis heute nicht ermittelt werden.

Doch was bringt einen Menschen dazu, derartige Taten zu begehen? Noch dazu bei einem Pflegedienst, der sich ausschließlich damit befasst Menschen zu helfen, die sich selbst nicht mehr helfen können. Bei der Pflegestation Lebenswert in Königsberg ist man absolut ratlos. Anfangs glaubte man noch an eine Pechsträhne, da man ständig Schrauben im Reifen hatte. Doch als sich diese Vorfälle häuften, erkannte man, dass wohl mehr dahinter steckt. „Natürlich macht man sich Gedanken, warum jemand sowas macht. Aber wir haben uns wirklich nichts vorzuwerfen. Und es macht mich unheimlich sauer, da mit diesen Aktionen auch das Leben meiner Mitarbeiter gefährdet wird. Unvorstellbar, wenn durch diese feigen Attacken ein Verkehrsunfall mit Personenschaden herbeigeführt werden würde“, so Burkart Schober. „Aber wir lassen uns davon nicht unterkriegen. Im Gegenteil: das hat unser Team noch weiter zusammengeschweißt. Ich bin sehr stolz auf mein hervorragendes Personal.“

Natürlich hat sich durch diese jahrelange Schikane eine ganz neue Routine eingestellt. Die Fahrzeuge werden ständig kontrolliert und die Sicherheitsmaßnahmen ausgeweitet. Man ist also gerüstet, auch wenn der Täter noch nicht geschnappt wurde. „Wir haben nun einige technische Maßnahmen getroffen und hoffen damit, dem Spuk endlich ein Ende setzen zu können“, gibt sich der Unternehmer noch etwas verdeckt, um den Ermittlungserfolg nicht zu gefährden. „Dem Täter will ich aber noch etwas sagen: Du wirst es nicht schaffen uns und unseren Namen zu schädigen!“

Wer also in Zukunft ein Fahrzeug der Lebenswert Pflegestation sieht und verdächtige Aktivitäten beobachtet, dem wären Burkart Schober und dessen Team dankbar, wenn man dies mitteilen würde. Denn eines ist klar: Wer Menschen gefährdet, die sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen, denen gehört gemeinsam das Handwerk gelegt.

BU:
Seit fast 20 Jahren werden die Fahrzeuge der Lebenswert Pflegestation regelmäßig beschädigt. Foto: Rene Ruprecht.

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