Von Christian Licha
Die Evangelische Kindertagesstätte Budenzauber in Rentweinsdorf platzt aus allen Nähten! Zur Zeit laufen Planungen für einen Anbau, der es möglich machen soll, zukünftig in der Kinderkrippe 12 Plätze und bei den sogenannten Regelkindern 15 Plätze mehr anzubieten. Bis es aber soweit ist, haben sich die Verantwortlichen für eine Übergangslösung entschieden. Ab September diesen Jahres soll in der alten Berufsschule in Ebern, die jetzt auch den Eberner Kindergarten beheimatet, eine Außengruppe entstehen. Um den Eltern die Räumlichkeiten vorzustellen, fand neulich ein Informationsabend statt. Kathrin Schiller, die Geschäftsführerin des Diakonievereins Rentweinsdorf-Ebern e. V., Kindergartenleiterin Katja Streng und Pfarrer Bernd Grosser warben für diese Lösung und beantworteten die Fragen der Mütter und Väter.
Das Erdgeschoss des Kindergartens in der Mozartstraße steht zukünftig den jungen Rentweinsdorfern zur Verfügung. Freilich muss der zukünftige Gruppenraum noch für seine Zwecke hergerichtet werden. Nachdem dieser ausgeräumt ist, werden die Wände frisch gestrichen, Teppichboden verlegt, Trennwände errichtet und kindgerecht ausgestattet. Dafür wurden den Eltern auch einige Vorschläge präsentiert, die das Kindergartenteam gesammelt hatte. Im WC für die Kinder wird neben einem Wickeltisch auch ein Podest installiert, damit die Kleinen die eigentlich für Erwachsene gedachte Toilette erklimmen können. Weiterhin gibt es noch einen zusätzlichen Raum, der mitgenutzt werden kann. Hier ist angedacht, abgetrennte Schlafplätze für die Krippenkinder aufzustellen. Warmes Mittagessen wird in Ebern, wie auch schon in Rentweinsdorf von der AWO geliefert.
Die Gruppenleitung wird Katharina Tag übernehmen. Die Erzieherin ist schon seit zwei Jahren ein bekanntes Gesicht in der Rentweinsdorfer Kindertagesstätte. Zuvor hat die junge Frau auch schon viel Erfahrung in Kindergärten in Pfarrweisach und im Landkreis Lichtenfels gesammelt. Zusätzlich wird für die neue Außengruppe eine Kinderpflegerin eingestellt und ein Springerdienst für den Urlaubs- und Krankheitsfall installiert.
„Wir werden qualitativ hochwertige Möbel anschaffen, die wir dann auch in den neuen Anbau nach Rentweinsdorf mitnehmen werden“, betonte Diakonin Kathrin Schiller und hofft, dass der momentane Zeitplan eingehalten werden kann. Nach diesem soll nämlich das Rentweinsdorfer Domizil mit dem Kindergartenjahr 2020/21 in Betrieb gehen.
Bereits 13 Kinder sind momentan für die Außengruppe angemeldet. Fünf davon kommen bereits im September, der Rest verteilt sich auf die Monate Februar bis Juni. Nach den jetzigen Planungen werden dann zehn Krippenkinder und drei Regelkinder in Ebern betreut. Einige Eltern fanden diese Zusammensetzung als nicht ganz passend. Sowohl Katharina Schiller als auch Pfarrer Bernd Grosser betonten aber, dass versucht wurde einen Kompromiss zu finden. Sicher könne man es nicht für alle perfekt machen, aber wohl die beste Lösung gefunden. Wenn ein Platz in Rentweinsdorf frei werde, wird dieser angeboten, um in die Kindertagesstätte zurück zu wechseln.
Darauf hoffen zum Beispiel auch Silke und Uwe Philipp. Die junge Familie hat bereits seit 2011 Kinder in der Rentweinsdorfer Kindertagesstätte. Lief bei Tochter Antonia und Sohn Louis noch alles geregelt ab, wird die jetzt eineinhalbjährige Marie wohl nach Ebern müssen. „Wir haben uns noch nicht entschieden und hoffen, dass es doch noch einen Platz in Rentweinsdorf gibt, der durch Einschulung frei wird“, sagte Silke Philipp, die auch seit fünf Jahren im Elternbeirat ist. Wenn ihr Louis noch ein weiteres Jahr im Kindergarten wäre, würde Marie als Geschwisterkind gelten und ihr stünden damit die Türen in Rentweinsdorf offen. Weil der Sohn aber im September schon eingeschult wird und seine Kindergartenzeit damit am 31. August endet, zählt Marie, die erst nach dem 1. September in den Kindergarten kommt, nicht mehr als Geschwisterkind.
Kindergartenleiterin Kathrin Schiller sieht das Verhältnis von viel Krippenkinder zu wenig Regelkinder in der Außengruppe als nicht so kritisch an wie die Eltern. Es werde eine familienähnliche Struktur geben, bei der die Kleinen die Chance haben von den Großen zu lernen. Außerdem gebe es einen sehr guten Kontakt zum Eberner Kindergarten. Hier werde sich bestimmt auch die Möglichkeit ergeben, dass die Regelkinder zusammen mit Altersgenossen zusammen im Garten spielen können. Auf keinen Fall soll die Außengruppe eine isolierte Einheit sein.