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Pilotprojekt „Schulsanitäter“ an Eltmanner Grundschule erfolgreich

25. Februar 2019

Von Günther Geiling. 

Eltmann. Als Schulsanitäter schon in der Grundschule aktiv! Kann es so etwas geben? Die „Johann-Baptist-Graser-Grundschule“ Eltmann hat sich an dieses „Pilot-Projekt“ als erste Grundschule im Landkreis Haßberge herangewagt. „Schon Kinder zeigen eine große Bereitschaft, sich für andere einzusetzen und helfen gerne. Man muss den Kindern nur den Raum schaffen, diesem Wunsch nach eigenverantwortlichem Handeln nachzukommen, ihre Bereitschaft zum Engagement stärken und sie ermutigen, Erste Hilfe zu leisten“, betonte Rektorin Jutta Aumüller bei der Übergabe der Dienstausweise an die Schüler und Einführung in die Aufgaben als Schulsanitäter vor den Eltern und Mitschülern.

Jutta Aumüller wies eingangs auf das Leitbild der Schule hin: „Wir wollen eine Gemeinschaft sein, in der sich jeder wohlfühlt.“ Schon längere Zeit habe es die Idee zum Aufbau eines Schulsanitätsdienstes gegeben. Aber erst zu diesem Schuljahr habe man eine „Arbeitsgemeinschaft“ aus 4 Kindern der Klasse 3a und 9 Kindern der Klasse 3g unter der Leitung von Lehrerin Helga Hertlein gegründet, die sich nun seit über einem halben Jahr der Ausbildung zum Juniorhelfer unterzogen haben. Die Schulleiterin dankte auch Günther Schleelein vom BRK-Kreisverband Haßberge, der die Ausbildung übernommen hatte und alle zwei Wochen zu den Schülern gekommen ist. Dazwischen sei der erarbeitete Stoff mit der Lehrerin wiederholt und geübt worden.

Sie stellte heraus, dass gerade in einer modernen Gesellschaft ehrenamtliches Engagement unverzichtbar und die Übernahme von Verantwortung wichtiger denn je sei. Wenn mehrere „Sanitäter“ in den Pausen ihren Dienst für alle Schüler versehen, dann lernten sie dadurch Verantwortung für ihre Mitschüler zu übernehmen und achtsam gegenüber anderen zu sein.

Die Angst, etwas falsch zu machen und die Überforderung durch Stress und Ekel seien heute schon Ursachen für mangelnde Hilfsbereitschaft vieler Erwachsener im Alltag. „Frühzeitige Begegnung mit der Ersten Hilfe bietet die größte Chance, solchen Entwicklungen entgegenzutreten. 

Anschließend stellten sich dann die neuen Schulsanitäter ihren Mitschülern und den Eltern vor und gaben einen Einblick in ihre Ausbildung. BRK-Ausbilder Günther Schleelein bescheinigte den 13 Buben und Mädchen großes Engagement bei der Ausbildung. Auch er sei erstmals an die Ausbildung von Grundschülern als Schulsanitäter herangegangen und das durchaus mit etwas Skepsis. Nun sei er aber eines Besseren belehrt worden. Die Leiterin der Servicestelle „Ehrenamt und Gemeinschaften“ beim BRK Haßberge, Ingrid Böllner, betonte, dass Eltmann auch für den BRK-Kreisverband ein Experiment gewesen sei, denn bisher habe man diese Ausbildung noch an keiner Grundschule im Landkreis durchgeführt. „Aber das Experiment und Pilotprojekt haben geklappt. Die Schüler haben die Herausforderungen angenommen und eindrucksvoll bewiesen, dass sie als Schulsanitäter einen wertvollen Dienst leisten wollen. Trotzdem hoffe ich auf wenige Einsätze“, betonte sie. Die Eltmanner Schulen seien in diesem Bereich überhaupt Vorbild, denn auch die „Wallburg-Realschule“ und die „Georg-Göpfert-Mitteschule“ seien für ihre Schularten Vorreiter gewesen.

1. Bürgermeister Michael Ziegler fand es deswegen „richtig Klasse“, dass sich auch in der Grundschule Schüler zu so einem wichtigen Dienst entschlossen hätten. „Wenn man Mitschülern oder Leuten helfen kann, bringt das auch einem selbst viel“, lobte er die jungen Ersthelfer und ermutigte sie zu ihrer Aufgabe. Die neuen Schulsanitäter sind Chantal, Lian, Lena und Niklas aus der Klasse 3a sowie Mia, Delina, Selina, Collin, Elias, Tiam, Julius, Lina und Kilian aus der Klasse 3g. Sie werden ihre Arbeit natürlich nicht im stillen Kämmerlein oder einem Raum in der Schule verrichten, sondern opfern sogar ihre Pausen oder werden auch bei Schulveranstaltungen, Wandertagen, Schulfesten oder sonstigen schulischen Veranstaltungen im Einsatz sein. Um auch schon äußerlich als Schulsanitäter erkannt zu werden, sind sie mit signalfarbenen Warnwesten ausgestattet mit der Aufschrift „Juniorhelfer“ und dem Logo des Roten Kreuzes. Außerdem können sie bei ihren Einsätzen auch einen Ausweis vorzeigen.

 

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