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Sander Weingüter Jürgen Hofmann und A&E Rippstein räumen ab – Erstklassige Weine aus dem Abt-Degen-Weintal

3. November 2023

Haßbergkreis. Die Weinlese im Abt-Degen-Weintal ist geschafft, die neuen Weine reifen im Keller. Die Ernte nährt die Hoffnungen der Winzer auf eine Krönung des Weinjahres, das erneut herausfordernd war.

Es gab viel Regen, aber auch genügend Sonne – alles in allem gute Bedingungen für den Weinbau. „Man kann sich auf den Jahrgang 2023 freuen“, prognostiziert der Präsident des Fränkischen Weinbauverbands Artur Steinmann. Aber auch aktuell haben die Winzer allen Grund zum Feiern: der Medaillenregen bei der Fränkischen Wein- und Sektprämierung im Staatlichen Hofkeller in Würzburg zeigte einmal mehr, dass das Abt-Degen-Weintal beim Thema hochklassige Weine ein wichtiges Wörtchen mitzureden hat. Die Winzer sahnten insgesamt 22 Mal Gold, 45 Mal Silber und 12 Mal Bronze ab. Zusätzlich kann sich das Weingut Jürgen Hofmann über den Bayerischen Staatsehrenpreis freuen und das Weingut A. & E. Rippstein erhielt den Ehrenpreis des Landreises.

Sand am Main ist bekannt als Weinbaugemeinde am Eingangstor des Steigerwaldes. Bereits in vierter Generation bewirtschaftet Jürgen Hofmann hier, ganz im Osten des fränkischen Anbaugebietes, inzwischen den Weinbau. Begonnen hat die Geschichte des Weinbaus in der Familie mit Urgroßvater Martin, der bis heute den Hausnamen „Matla“ geprägt hat. Spätestens bei seinen Eltern entwickelte sich der Weinbau, neben der Herstellung von Korbwaren, zu einem wichtigen Standbein. Heute bewirtschaftet Jürgen Hofmann die 1,5 Hektar Weinberge im Nebenerwerb. Dabei packen alle – Jung und Alt – in dem Familienbetrieb mit an.

Mit großem Geschick und Leidenschaft strebt Jürgen Hofmann stets höchste Qualität an und prägt die Weine nach seiner Philosophie: markant, bodenständig, mit individueller Persönlichkeit. Ertragsreduzierung und eine selektive Handlese sind für ihn genauso selbstverständlich wie eine schonende Kellerwirtschaft. Bereits viermal erhielt sein Betrieb den Ehrenpreis des Landkreises Haßberge, 2020 gab es erstmalig den Bayerischen Staatsehrenpreis.

Immer wieder auf dem Siegertreppchen steht auch das Weingut A. & E. Rippstein aus Sand. In diesem Jahr hat die 2018-er Cuvée Anna die mit Weinexperten besetzte Fachjury überzeugt und war sich einig: der trockene, im Barrique gereifte Rotwein aus den Rebsorten Domina und Merlot verdient neben einer Goldmedaille auch den Ehrenpreis des Landkreises Haßberge. Dieser würdigt in erster Linie die hervorragende Qualität des Weines, gleichzeitig berücksichtigt er aber auch die Prämierungsquote der vergangenen Jahre und somit eine kontinuierliche Qualität.

Die Familie A. & E. Rippstein betreibt seit Generationen anspruchsvollen Weinbau in Sand. Alles begann damit, dass die Familie ursprünglich nur Wein für den eigenen Verzehr und später für die Heckenwirtschaft produzierte. Als der Vater der Familie und der älteste Sohn, der den Betrieb später einmal leiten sollte, unerwartet starben, sprang der jüngste Sohn Mathias ein, übernahm 1997 den Familienbetrieb und bildete sich zusätzlich zum Landwirtschafts- und Winzermeister weiter. Sein hoher Anspruch an den Wein ist von Erfolg gekrönt: Seit vielen Jahren spielt das Weingut im Konzert der Großen ganz vorne mit und lässt regelmäßig bei Verkostungen und Wettbewerben aufhorchen. Großes Gold beim internationalen Wettbewerb „Mundus Vini“ und mehrfach Sieger bei „Best of Gold“ sind nur zwei Beispiele der hohen Auszeichnungen, die das Streben nach hoher Qualität belohnen. Kein Wunder, das Mathias Rippstein auch bei der Fränkischen Weinprämierung bereits drei Mal in Folge den Bayerischen Staatsehrenpreis – er gilt als „Oscar“ der Weinbranche bekommen hat. Diese hohe Auszeichnung wird für dauerhaft hervorragende Ergebnisse bei der Qualitätsweinprüfung verliehen und spiegelt damit das Können von Winzern und Kellermeistern wider. Den Landkreisehrenpreis erhielt der Sander Winzer bereits zum zehnten Mal.

Stellvertretender Landrat Oskar Ebert würdigte das Engagement der Weinmacher, die es Jahr für Jahr schaffen, trotz der unterschiedlichen Rahmenbedingungen Weine auf höchstem Niveau zu kreieren. „Die prämierten Weine bestätigen das hohe Leistungsniveau unserer Winzer“, freute sich der Landratsstellvertreter über den Medaillenregen und betonte, dass es kein Zufall sei, wenn ein Wein in die Spitzenklasse aufgenommen wird, sondern das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Vom Anlegen und Pflegen eines Weinbergs, der richtigen Kulturführung, dem Erntezeitpunkt und dem Ausbau des Weines – alles müsse aufeinander abgestimmt sein. Die anhaltende Trockenheit sei eine besondere Herausforderung der Zukunft, mit der sich die Winzerinnen und Winzer auseinandersetzen müssten.

Preisträger der Fränkischen Weinprämierung 2023 aus dem Abt-Degen-Weintal:
Weingut Jürgen Berninger, Ziegelanger (3 Bronze, 1 Silber); Weingut Stefan Goger, Sand (3 Bronze, 2 Silber); Weingut Gottschalk, Sand (2 Silber), Weingut Jürgen Hofmann, Sand (1 Bronze, 3 Silber, 2 Gold); Weingut Dieter Laufer, Lisberg (1 Bronze, 6 Silber, 4 Gold), Weingut Christian und Helmut Lenhard, Sand (1 Bronze, 1 Gold); Weinhaus Nüßlein, Zeil (1 Bronze, 5 Silber) Weingut A. & E. Rippstein, Sand (1 Bronze, 10 Silber, 11 Gold); Weingut Bernhard Rippstein, Sand ( 13 Silber, 1 Silber Sekt, 4 Gold); Weingut Jasmin und Rudi Ruß, Sand (1 Bronze); Weingut Thomas Schütz, Sand (2 Silber).

 

Bild: Über den Bayerischen Staatsehrenpreis kann sich das Weingut Jürgen Hofmann aus Sand freuen. Im Bild von links: die Fränkische Weinprinzessin Emmi Wendemuth, Artur Steinmann (Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes), Winzer Jürgen Hofmann, Hubert Bittlmayer (Amtschef des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums), Winzersohn David Hofmann und die Fränkische Weinprinzessin Linda Keller. Foto: Rudi Merkl / Fränkischer Weinbauverband

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