Allgemein Zeil am Main

Vier Bewohner vor Qualm und Feuer gerettet

29. Januar 2021

Zeil. Beim Brand eines Mehrfamilienhauses in Zeil sind in der Nacht zum Mittwoch vier Bewohner verletzt worden. Drei von ihnen war durch Rauch der Weg durch das Treppenhaus ins Freie versperrt. Sie konnten durch die Feuerwehr gerettet werden und mussten vom BRK-Rettungsdienst verletzt in eine Klinik gebracht werden.

Es waren wohl dramatische Minuten, die sich gegen 1.20 Uhr in dem in der Bamberger Straße gelegenen Wohnhaus abgespielt hatten. Zuvor war bei der Integrierten Leitstelle (ILS) Schweinfurt eine Mitteilung eingegangen, bei dem ein Feuer in dem Gebäude gemeldet wurde und ebenso, dass mehrere Personen am Fenster stehen und um Hilfe rufen. Eine Bewohnerin war auf Rauch aufmerksam geworden und hatte einen Notruf abgesetzt.

Die Freiwillige Feuerwehr Zeil traf wenige Minuten nach dem Alarm an dem Wohnhaus ein. Zu dieser Zeit quoll nach Schilderung von FFW-Einsatzleiter Tobias Hetterich bereits dichter Rauch aus den Fenstern in den oberen Stockwerken. Mehrere Personen hätten an den Fenstern gestanden und in Panik um Hilfe gerufen. Polizei und Feuerwehr gelang es, die Eingeschlossenen solange durch Ansprache zu beruhigen, bis kurz darauf deren sichere Rettung möglich war.

Mithilfe von Steckleitern wurden zwei Personen über ein Fenster aus dem 1. Obergeschoss gerettet. Eine weitere, die sich im Dachgeschoss an einem Fenster befand, musste mit der Drehleiter gerettet werden. Alle drei Bewohner im Alter von 16, 19 und 59 Jahren erlitten eine Rauchgasinhalation und wurden nach einer medizinischen Erstversorgung in eine Klinik eingeliefert. Lebensgefahr bestand nicht. Eine vierte Bewohnerin, 27 Jahre alt, wurde ambulant behandelt.

Mehrere Feuerwehren aus Zeil und Umgebung gingen mit einem massiven Löschangriff von innen und außen gegen die Flammen vor, die sich innerhalb kürzester Zeit durch den gesamten Dachstuhl gefressen hatten. Die Flammen schlugen zum Teil meterhoch aus den Fenstern, dichte dunkle Rauchwolken stiegen über dem Mehrfamilienwohnhaus empor. Mit insgesamt drei Drehleitern sowie mehreren Strahlrohren wurde gegen die Flammen gekämpft, die immer wieder aufloderten. Es dauerte mehrere Stunden, bis diese unter Kontrolle gebracht werden konnten. Durch den massiven Löscheinsatz konnte ein Übergreifen durch Funkenflug auf benachbarte Wohnhäuser vermieden werden.

Noch in der Nacht wurde die Kriminalpolizei zum Unglücksort gerufen, um mit ersten Ermittlungen zu beginnen. Wo genau das Feuer ausgebrochen ist und was die Ursache dafür war, stand zunächst nicht fest.

In dem Gebäude befanden sich in der Dachstuhlwohnung nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr wohl auch mehrere Haustiere. Zwei Hunde konnten dem Vernehmen nach gerettet werden, über den Verbleib mehrerer Katzen konnten zunächst keine Angaben gemacht werden.

Vor Ort machte sich auch Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann ein Bild von der Lage. Er war froh darüber, dass alle Bewohner rechtzeitig gerettet werden konnten und dankte den Einsatzkräften von Feuerwehr, BRK und Polizei für deren stundenlangen Einsatz. Das Wohnhaus ist ihm nach eigenen Angaben selbst bekannt. Als Kind sei er des Öfteren dort gewesen. Das Haus dürfte nach seinen Worten aus der Zeit um die 1920er-Jahre stammen. Der Dachstuhl brannte komplett aus, das Haus ist nun unbewohnbar.

 

Bild: Dank des beherzten Eingreifens der alarmierten Rettungskräfte konnten vier Bewohner aus einem brennen Haus gerettet werden. Foto: Michael Will / BRK

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