Wonfurt. Gleich zwei Jubiläen gibt es am Wochenende vom 17. bis 19. Mai bei der Freiwilligen Feuerwehr in Wonfurt zu feiern. Denn auch die Jugendfeuerwehr kann inzwischen auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Noch beeindruckender ist jedoch die Anzahl an Jahren, die die Freiwillige Feuerwehr in Wonfurt bereits existiert. 150 Jahre sorgen die Floriansjünger nun schon für die Sicherheit im 2000-Seelen-Ort, was im Rahmen eines großen Festwochenendes ordentlich gefeiert wird. Geplant ist ein buntes Rahmenprogramm am Feuerwehrhaus mit Fahrzeugsegnung, einem Festzug, Livemusik, Schauübungen, einer Ausstellung historischer Gegenstände sowie einer Spielstrasse und einem Kino für die Kleinsten. Natürlich wird auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt sein.
Los geht es am Freitag, dem 17. Mai um 18 Uhr. Wenn dann der Festbetrieb aufgenommen wird, wird sicherlich das ganze Dorf auf den Beinen sein. Und dies wahrscheinlich das gesamte Wochenende, denn ein Highlight wird dann das nächste jagen. So wird die Dr.-Weak-Band die Gäste ab 20 Uhr ins Schwitzen bringen und die Bar mit unterschiedlichen Mixgetränken ab 20.30 Uhr in Betrieb genommen. Einer stimmungsvollen Nacht steht dann nichts mehr im Wege.
Am Samstag, dem 18. Mai, geht es bereits um 14 Uhr mit der Eröffnung des Festbetriebs weiter. Hier laden kulinarische Schmankerl und beste Stimmung zum Verweilen ein. Ab 17 Uhr wird es dann spannend, wenn die Feuerwehrleute ihr Können den Zuschauern mit einer sehenswerten Übung unter Beweis stellen. Selten wird man die Arbeit der Feuerwehr derart nah verfolgen können. Den Abend ausklingen lassen kann man dann auf der DJ-Party bei der DJ Kult dem Publikum die beliebtesten Hits um die Ohren wirbelt. Natürlich wird dann auch wieder die Bar ab 20.30 Uhr in Betrieb genommen.
Der sonntägliche Gottesdienst steht dann um 10.30 Uhr ganz im Zeichen der Fahrzeugsegnung ehe um 14 Uhr der große Festzug wartet.
Die Entstehung der Freiwilligen Feuerwehr Wonfurt
Beherzte Männer, haben sich anno 1860-1870 zusammengefunden, haben die sogenannte Freiwillige Feuerwehr Wonfurt ins Leben gerufen. Das bestätigt eine Urkunde aus dem Jahre 1899. Es war damals noch kein Verein wie man ihn heute nennt, aber so etwas ähnliches. Der Wahlspruch lautete früher schon „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“.
Es gab noch keine Wasserleitung wie man sie heute hat, ja nicht einmal eine Motorspritze und nicht einmal eine Handdruckspritze. Es waren die primitivsten Mittel, mit denen man dem Feuer zu Leibe rückte. Mit Eimern und Wannen, Stangen und Reißhaken. Man schaffte in der Gemeinde zwei lange Leitern an. Eine Leiter mit Stützstangen ca. 11 Meter und die zweite Leiter ohne Stützstangen mit ca. 8 Meter Länge.
Eine kleine und eine große Hand- und Drückspritze waren die ersten Feuerwehrgeräte, die angeschafft wurden. Die große Spritze musste mit 8 Mann und die kleine mit 2 Mann bedient werden. Bei einem Brand wurde das Wasser von den Bauern mit Jauchefässern aus der Lehmgrube angefahren, in eine große Wanne gelassen und mittels der Saug-und Druckspritze dann in den Brandherd gespritzt. Trotz der viel gepriesenen Feuerwehr waren die Frauen immer die Ersten mit Eimern und Kannen am Brandobjekt. Sie hatten schon oft dem Feuer im Entstehen den Garaus gemacht. So wurde halt in dieser Zeit mit den Geräten gearbeitet, die heute noch im Gerätehaus vorhanden sind. Sie gehören schon längst zum Altertum.
Man hatte als persönliche Ausrüstung einen Helm, eine Jacke und einen Gürtel. Als 1. Kommandant wurde damals ein Herr mit Namen Ritter genannt. Er wohnte im Haus vom jetzigen Denk. Nach dem Krieg hatte Götz Hans als 1. Kommandant eine schwere Aufgabe, die Feuerwehr war abgebrannt. Er hatte 5 Jahre sein Amt inne. In dieser Zeit wurde die erste Motorspritze TS8/8 angeschafft. Es wurden auch neue Schläuche und ein Schlauchwagen gekauft.
1963 feierte man das 90-jährige Bestehen der Feuerwehr. Es war damals ein großes Fest, mit Einweihung der zweiten Motorspritze TS 8/8. Im Jahre 1964 legte man das Leistungsabzeichen mit 3 Gruppen auf dem Sportplatz ab. Im Jahr 1967 kam die so lange ersehnte Wasserleitung. Es wurden Unter- und Überflurhydranten eingebaut. So konnte die Feuerwehr überall und jederzeit bei einem Brand sofort anschließen. Dazu kam auch ein Hydrantenfahrzeug, es kostete ca. 1800,– DM. (Ein Auszug aus dem Protokoll-Buch der Freiwilligen Feuerwehr Wonfurt)
Fotos: FF Wonfurt
