Zeil am Main

Zeiler SPD steht geschlossen hinter Thomas Stadelmann

31. Oktober 2019

Von Christian Licha

Zeil. Mit 100 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen wurde Bürgermeister Thomas Stadelmann erneut als Kandidat für eine weitere Amtszeit nominiert.

Rund 40 Mitglieder und Unterstützer des SPD-Ortsvereins Zeil stimmten am Donnerstag im Schützenzimmer der Brauerei Göller mit der Aussage der Orts- und Kreisvorsitzenden Johanna Bamberg-Reinwand überein: „Thomas Stadelmann ist ein Bürgermeister mit Leib und Seele“. Auch Wolfgang Brühl, der kommende Landratskandidat der SPD, gratulierte Stadelmann zu seiner erneuten Nominierung und versprach im Falle seiner Wahl, gemeinsam für Zeil und den Landkreis etwas voran bringen zu wollen.
„Ohne Dich würde ich heute nicht hier stehen“, waren die ersten Worte von Thomas Stadelmann, die seinem politischen Ziehvater Ludwig Leisentritt galten. Er brachte ihn damals zur Kommunalpolitik und zur SPD. Bereits in seiner Zeit als Stadtrat durfte Stadelmann erfahren, dass bei der SPD Zeil kein Fraktionszwang herrsche und jeder nach seiner eigenen Überzeugung abstimmen könne. Die Stadtratsfraktion sei eine kleine, aber freundschaftlich gut verbundene Gemeinschaft. Für sein jahrzehntelanges Wirken für Zeil und seiner persönlichen Unterstützung ihm gegenüber, gebühre Ludwig Leisentritt allerhöchsten Respekt und Hochachtung, so der Bürgermeister.
Im weiteren Verlauf ließ Stadelmann seine insgesamt fast zehnjährige Amtszeit Revue passieren. Seine damaligen Ziele, die unter anderem auch „mehr Bürgernähe“ beinhalteten, habe er seiner Meinung nach gut umgesetzt. Ihm würde zwar nachgesagt, dass er es jedem Recht machen wolle, aber er sei immer gut damit gefahren, die Bürger in allen Belangen mit einzubinden. Im täglichen Leben der Zeiler leiste zum Beispiel das Bürgerbüro in der Bamberger gute Dienste für die unkomplizierte Erledigung von Amtsangelegenheiten.
Mit den Finanzen stehe es in Zeil zwar nicht rosig, aber der Schuldenstand konnte von 10,9 Millionen Euro im Jahr 2009 um etwas über die Hälfte auf 5,9 Millionen Euro (voraussichtlicher Stand am 31.12.2019) abgebaut werden. Seit 2016 wurden keine neuen Darlehen mehr aufgenommen. Stadelmann bedauerte es sehr, dass mit der Schließung des Hallenbades ein Stück Lebensqualität verloren gegangen ist. Aber eine Generalsanierung, von der die Fachleute aber wegen Unwirtschaftlichkeit abgeraten hatten, hätte mindestens vier Millionen Euro verschlungen, so der Bürgermeister. Diese hohe Summe konnte Zeil unmöglich aufbringen und so entschloss sich der Stadtrat einstimmig, das Bad zu schließen. „Wir haben nicht rumtaktiert wegen der bevorstehenden Wahl und unseren Bürgern nichts verschwiegen“, stellte Stadelmann klar, der von Anfang an keinen Hehl um den schlechten Zustand des Bades machte. Ob und wie sich die Stadt Zeil an einem Allianz-Bad beteiligen werde, wenn dieses voraussichtlich in Eltmann gebaut wird, werde man zu gegebener Zeit, wenn Fakten vorliegen, im Stadtrat diskutieren. Gleichzeitig räumte Bürgermeister Stadelmann mit einem Gerücht auf, das sich in Zeil hartnäckig hält. So wird fälschlicherweise gemunkelt, dass die Bücherei auch kurz vor der Schließung stehe. Das Stadtoberhaupt sagte klar mit dem liebevollen Begriff der Einheimischen für die Einrichtung: „Nein, wir machen die Bibo nicht zu“.
Für seine angestrebte kommende Amtszeit steht die Entwicklung der Stadt für Stadelmann im Vordergrund. Er versprach, dass bei allen Vorhaben stets auch die Aspekte des Klimawandels und der Nachhaltigkeit mit im Fokus stehen werden. Ein neues Verkehrskonzept für Zeil rücke in greifbare Nähe, wenn in kommender Zeit eine Umstufung der Umgehungsstraße anstehe. Dann werden die Eigentumsverhältnisse und die damit verbundene Baulast mit dem Freistaat Bayern getauscht. Die Umgehungsstraße werde zur Staatsstraße und die Ortsdurchfahrt zur Gemeindestraße. Dann könne in Ruhe überlegt werden, wie man den fließenden und ruhenden Verkehr in Zeil neu regeln könne. Grundsätzlich sei es dann wesentlich einfacher eventuelle Geschwindigkeitsbegrenzungen zu installieren, so Stadelmann der aber auch unmissverständlich sagte: „Die Grabengärten sind für mich unantastbar! Diese grüne Lunge der Stadt soll auf jeden Fall erhalten bleiben“. Möglichen Ansinnen anstatt der Gartengrundstücke dort neue Parkplätze zu bauen, erteilte der Bürgermeister eine klare Absage. Unabhängig davon stellte Stadelmann auch klar: „Ich brauche keine Prestigeobjekte für mich und werde mir kein Denkmal setzen!“. Das Wohl der Allgemeinheit stehe für ihn an erste Stelle und Projekte würden nach ihrer Notwendigkeit realisiert und nicht nach seinen persönlichen Vorlieben, so der Bürgermeister.
Ganz nach dem Motto „Nur gemeinsam geht’s“, bekundete Stadelmann auch seinen Stolz auf die gute Mischung der 20 Stadtratskandidaten, die sich persönlich vorstellten. Für einen Sessel am Ratstisch bewerben sich (in alphabetischer Reihenfolge) Johanna Bamberg-Reinwand, Rainer Betz, Susanne Bös-Naumann, Melanie Brix, Joachim Gogger, Sabine Issle, Anja Jäger, Harald Kuhn, Thomas Maier, Lena Marquardt, Max Martin, Julia Melchior, Klaus Oppelt, Lars Oppermann, Birgit Pottler-Calabria, Bastian Rößner, Christine Straub, Andre Wild, Dominik Wolf und Alexander Zösch. Die offizielle Nominierung der SPD-Stadtratskandidaten und damit auch die Reihenfolge der Platzierung werden zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen.

Bild: Nach fast zehnjähriger Amtszeit wurde Thomas Stadelmann (Mitte) von der Zeiler SPD erneut zum Bürgermeisterkandidaten im kommenden Frühjahr nominiert. Der kommende Landratskandidat Wolfgang Bühl sowie die Orts- und Kreisvorsitzende Johanna Bamberg-Reinwand gratulierten dem „Bürgermeister der Herzen“, wie er seit seiner ersten Wahl im Jahr 2009 genannt wird. Foto: Christian Licha

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