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Zivil-militärische Zusammenarbeit in Krisenzeiten

15. Mai 2020

Haßbergkreis. Wie in vielen Kreisverwaltungsbehörden und kreisfreien Städten findet derzeit in Deutschland durch die Corona-Pandemie eine enge Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und den zivilen Behörden statt. Auch im Landkreis Haßberge steht die Bundeswehr zur Amtshilfe bereit und arbeitetet seit 16. März, dem Tag an dem Ministerpräsident Dr. Markus Söder für Bayern den Katastrophenfall ausgerufen hat, Hand in Hand mit der Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL) und der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK).

Mit im Boot ist hier das Kreisverbindungskommando Haßberge (KVK), das mit 12 ortsansässigen Reservisten besetzt ist.

Das KVK berät den Landrat, die FüGK und die ÖEL über Möglichkeiten und auch Grenzen der Unterstützung durch die Bundeswehr. Dazu werden die zivilen Schadenslagen in ein militärisches Lagebild übertragen und an das Landeskommando Bayern in München gemeldet.

Der Leiter des KVK Haßberge, Oberstleutnant Rainer Zink, oder der stellvertretende Leiter, Oberstleutnant Bernd Geisel, sind täglich bei den Einsatzbesprechungen der ÖEL und der FüGK mit dabei. „Die Arbeit in diesem Gremium ist äußerst interessant und effektiv und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ist einfach erstklassig“, so Oberstleutnant Zink. Dies führt er auch darauf zurück, dass durch die vielen Übungen der Bundeswehr in den letzten Jahren mit dem Landratsamt, der Kreisbrandinspektion, dem Technischen Hilfswerk und weiteren Blaulichtorganisationen sich die meisten Akteure schon seit Jahren persönlich kennen und schätzen. Auch Oberstleutnant Geisel ist begeistert von der täglichen Kooperation in der Örtlichen Einsatzleitung. Der aktuelle Auftrag ist für den Leiter und seinen Stellvertreter durchführbar, aber bei Ausweitung der Krise würden zusätzlich weitere Reservisten aus dem Kreisverbindungskommandos benötigt. Der bisher einzige Hilfeleistungsantrag der FüGK an die Bundeswehr wurde sofort bewilligt, hierbei ging es um personelle Unterstützung auf der Teststation in Haßfurt. Seit 4. Mai sind regelmäßig vier bis sechs Soldaten an den Testtagen bei der Teststation vor Ort. Diese Soldaten kommen aus der 3. Kompanie des Logistikbataillons 467 aus Volkach – der Patenkompanie der Stadt Haßfurt.

„Die Zusammenarbeit mit dem Kreisverbindungskommando ist sehr eng und vertrauensvoll“, loben Landrat Wilhelm Schneider und der Örtliche Einsatzleiter Christian Günther. „Wir helfen in unserem Landkreis alle zusammen, um diese Krise zu bewältigen“, dankte der Landrat der Bundeswehr mit ihrem KVK für die schnelle und unbürokratische Hilfe.

„Die Kreisverbindungskommandos bieten Feldwebeln und Offizieren der Reserve die Möglichkeit einer Verwendung in der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) nach ihrer aktiven Zeit. Interessenten können sich direkt beim KVK Haßberge oder beim Regionalstab TerrAufg Nord über diese Tätigkeit informieren. (Kontaktdaten: rainer1zink@bundeswehr.org oder regst-nuernberg@bundeswehr.org)

Bild: Landrat Wilhelm Schneider (links) und der Örtliche Einsatzleiter Christian Günther (rechts) bedanken sich bei Oberstleutnant Rainer Zink (2. von rechts) und Oberstleutnant Bernd Geisel für die gute Zusammenarbeit. Foto: Moni Göhr/Landratsamt Haßberge

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