Knetzgau

Grüner Kandidat fürs Bürgermeisteramt

25. Oktober 2019

Knetzgau. Premiere bei den Knetzgauer Grünen: Zum ersten Mal in der Geschichte des Landkreises Haßberge soll in der Maintal-Gemeinde ein grüner Bürgermeisterkandidat bei den Kommunalwahlen 2020 ins Rennen gehen.

Der 41-jährige Benjamin Schraven bittet bei der Nominierungsversammlung am 14. November die Mitglieder des Knetzgauer Ortsverbandes von Bündnis 90/ Die Grünen um Unterstützung für seine Kandidatur.
Schraven, der vor einigen Jahren in Knetzgau seine Wahlheimat gefunden hat, sagt als Begründung für seine Kandidatur: „Wir haben in Knetzgau einen Mangel an Bürgerbeteiligung. Viele fühlen sich nicht mitgenommen bei den wichtigen Entscheidungen in der Gemeinde. Das werden wir ändern.“ Auch müsse man in der Gemeinde viel mehr darauf achten, zukunftsorientierter zu handeln: „Der Wohnraum wird immer knapper, die Umwelt immer trockener und der Durchgangsverkehr immer wilder. Da müssen wir die Dinge schon heute so gestalten, dass uns in einigen Jahren nicht alles auf die Füße fällt.“
Zudem müsse in den Bereichen Wirtschaft und Energie Knetzgau fit gemacht werden für die Zukunft. „Wir müssen als Wirtschaftsstandort auch in zehn und mehr Jahren noch attraktiv sein, um langfristig Jobs in Knetzgau zu sichern“. Dabei sieht Schraven etwa den Ausbau erneuerbarer Energien nicht als „Ökospinnerei“, sondern im Endeffekt auch als ein Weg hin zu mehr Unabhängigkeit im Bereich Energie und somit als Standortvorteil.
Nicht zuletzt sind es die sozialen Themen, die dem 41-jährigen Familienvater am Herzen liegen. Gerade die Vereine, von denen viele über Helfermangel und eine ungewisse Zukunft klagen, müssten gestärkt werden. Denn Vereine seien das Rückgrat für das soziale Leben in der Gemeinde, sagt Schraven, der selbst unter anderem im Ausschuss des FC Knetzgau und der örtlichen Reservistenkameradschaft aktiv ist.
Als typischen Parteipolitiker sieht sich der 41-jährige Angestellte selbst nicht. So ist er auch Mitglied in der überparteilichen Jungen Liste und hat auch schon im ‚Arbeitskreis Umwelt‘ der CSU mitgewirkt. „Das Parteibuch spielt für mich keine allzu große Rolle“, sagt Schraven. „Mit vernünftigen Leuten, die offen und ohne Scheuklappen die Dinge angehen, arbeite ich gerne zusammen.“
Der Weg zur Bürgermeisterkandidatur war für Schraven keinesfalls selbstverständlich. Zwar hat er sich etwa auf Facebook oder in Leserbriefen immer wieder öffentlich zu politischen Themen im Landkreis und der Gemeinde geäußert. Als er aber dann von den Grünen gefragt wurde, ob er sich eine Bürgermeisterkandidatur vorstellen könne, war er zunächst sehr überrascht. Nach einiger Bedenkzeit kam Schraven dann aber zu dem Schluss: „Wer die Klappe aufmacht, muss am Ende dann auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen“

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