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Was die Haßbergler am meisten vermissen?

29. Januar 2021

Haßbergkreis. Seit mehr als 10 Monaten die Corona-Pandemie Deutschland fest im Haltegriff. Eine Zeit die von Einschränkungen und Verzicht geprägt ist. Unser Reporter René Ruprecht war auf den Straßen unterwegs und hat nachgefragt, was die Menschen derzeit am meisten vermissen!

Karin Kramer ( 57 J.), PR-Beraterin, Haßfurt:
„Wie wir, alle vermisse ich unbeschwerte Umarmungen und gesellige Abende im Freundeskreis. Und natürlich Feste sowie kulturelle Veranstaltungen. Was mir persönlich aber am meisten fehlt ist, dass wir seit September meine über 80-jährigen Eltern nicht mehr getroffen haben – ebenso wenig wie unsere Enkelkinder, die in München leben. Das Risiko war und ist uns einfach zu hoch. Die Erinnerungen, schöne machbare Begegnungen und Reisen im letzten Sommer und die Hoffnung auf ein normaleres Leben mit Beginn der wärmeren Jahreszeit stimmen uns dennoch positiv.“

Manuel Hofmann (47 J.), SAP-Anwendungsentwickler, Ebelsbach:
„Zur Zeit fehlt mir am meisten der Sport und der soziale Kontakt. Ich persönlich freue mich schon heute wieder darauf, mit Kollegen ins Fitnessstudio zu gehen und mit meinen Tennistrainingspartnern eine Runde spielen zu können. Wir auf dem Land haben zum Glück bessere Möglichkeiten trotz Lockdown das Haus zu verlassen. Bereits vor dem Ausbruch der Pandemie habe ich hin und wieder als ITler im Homeoffice gearbeitet. Das stellt für mich keine große Einschränkung dar, es fehlt jedoch der persönliche, geschäftliche und soziale Kontakt zu Arbeitskollegen. Letztes Weihnachten haben wir das erste Mal mit unserem 9-jährigen Sohn alleine gefeiert. Auch ihm fehlt der sogenannte normale Kontakt zur Familie und zu Schulfreunden.“

Hubert Bayer (72 J.), Rentner, Sylbach:
„Als mehrmaliger Europa- und Deutscher Meister im Minigolf vermisse ich natürlich meine Leidenschaft. Leider ist momentan kein Hallentraining, wie beispielsweise in Burgkunstadt möglich und denkbar. Während Deutschland zahlreiche neue Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie erlebt, darf der Profisport zumindest seinen Geisterspielbetrieb fortführen. Wir Individualsportler sollten gleich behandelt werden und unter Berücksichtigung der Hygiene-Richtlinien weiter trainieren dürfen. Möglicherweise gewöhnen sich die Menschen an den momentanen Zustand und den Vereinen gehen dann viele Mitglieder verloren. Ich habe meine Zweifel, ob mit Bewegungseinschränkungen und Kontaktverboten nicht der Bogen überspannt wird. Wer einer Risikogruppe angehört, sollte sein Infektionsrisiko ganz bewusst minimieren.

Jochen Werner (45 J.), Landwirt, Steinsfeld:
„Am allermeisten fehlt mir ein leckerer Sonntagstisch von einer gutbürgerlichen Küche. Entspannt in einer gemütlichen Runde mit Familie oder Freunden, das fehlt immer mehr und mehr. Auch ein spontaner Wochenendausflug rückt immer weiter in die Ferne der Vergangenheit. Ansonsten muss ich sagen, hat sich bis auf wenige Ausnahmen mein Leben hier auf dem Land aufgrund der ganzen Beschränkungen kaum verändert. Ich hoffe dennoch, dass die Coronakrise bald ein Ende hat und sich das Leben wieder normalisiert.“

Jana Schmelzer (21 J.), Bundesfreiwilligendienst, Haßfurt:
„Ich vermisse den ganz normalen, sorgenfreien Alltag. Rausgehen zu können, ohne daran denken zu müssen, welche Regeln gerade gelten oder ob man seine Maske dabei hat. Sich mal eben spontan mit Freunden treffen, ins Kino oder Restaurant zu gehen. Ohne Angst vor möglicher Ansteckung die Großeltern besuchen zu können. Feste wie Weihnachten oder Geburtstage mit der gesamten Familie feiern zu können. Auch mal ganz spontan übers Wochenende einen Städte-Trip machen oder nach Österreich zum Skifahren zu gehen. Einfach Reisen zu können wohin es einen gerade zieht. Auch bei meiner jetzigen Tätigkeit im Bundesfreiwilligendienst vermisse ich den täglichen Kontakt mit den Menschen, welcher durch die derzeitige Lage leider nur beschränkt möglich ist. Ich hoffe, dass sich die Situation bald wieder normalisiert und wir nach und nach die Dinge, die uns am Herzen liegen, wieder unbeschwert erleben können.“

Daniela Schwarz ( 40 J.), Diplom-Pädagogin, Dampfach:
„Was mir am meisten fehlt durch die aktuellen Einschränkungen? Mir fehlen die Familientreffen mit der ganzen Verwandtschaft und mit Freunden am meisten. Als Gruppe zusammenzukommen, miteinander zu reden, zusammen zu singen und vor allem miteinander zu lachen. Die Fröhlichkeit und Unbeschwertheit im gemeinschaftlichen Zusammensein. Telefon, Skype, Zoom und WhatsApp helfen uns etwas über die Kontaktbeschränkungen hinweg. Der persönliche Kontakt aber fehlt mir am meisten. Sich in die Augen zu sehen, die Mimik, die kleinen Zeichen, an denen man sieht, wie es jemandem wirklich geht. Viele Verwandte leben nicht im näheren Umkreis. Der Kontakt zu ihnen fehlt mir am meisten.“

 

Bild: Rene Ruprecht

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