Allgemein Region

Die „Lebensregion +“ – ein sinnvoller und produktiver Zusammenschluss

30. Juni 2023

Haßbergkreis. Die ILE Lebensregion + ist seit vielen Jahren aktiv. Die interkommunale Gemeinschaft fühlt sich zusammengehörig, verfolgt gemeinsame Ziele und bündelt ihre Stärken.

Viele gesetzte Ziele wurden bereits erreicht und sollen auch weiterhin verfolgt werden. Das ist das Ergebnis eines zweitägigen Seminars an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim, in dem die Bürgermeister, ihre Stellvertreter, einige Gemeinderatsmitglieder, Verwaltungsmitarbeiter, Allianzmanagerin Ulla Schmidt und externe Begleiter den bisherigen ILE-Prozess evaluierten. Die Lebensregion + bilden die 5-Sterne-Gemeinden Rauhenebrach, Oberaurach, Knetzgau, Sand und die Stadt Eltmann mit der Stadt Zeil, der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach und die seit 2021 neu dazu gekommene Gemeinde Priesendorf.

Eine solche Evaluation ist in regelmäßigen Abständen wichtig, um die Umsetzung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) zu überprüfen und sich neue Ziele zu setzen, die den aktuellen Herausforderungen der ländlichen Entwicklung gerecht werden. Außerdem ist sie notwendig um weitere Zuschüsse zu akquirieren.

Die Seminarleiter Thomas Müller und Tobias Alt strukturierten die beiden Tage straff, Eric Lüdemann vom Planungsbüro IPU beobachtetet den Prozess, um den Evaluierungsbericht zu verfassen. Susanne Wolfrum Horn, LEADER – Managerin des Landkreises Hassberge, berichtet über den aktuellen Stand der Lokale Entwicklungsstrategie (LES) und der ILE – Betreuer, Marius Röder vom Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken, ergänzt wichtige Punkte rund um die ILE sowie die aktuellen Förderprogramme.

Allianzmanagerin Ulla Schmidt konnte von vielen umgesetzten Projekten berichten wie der Studie der Universität Würzburg zu ländlich angepassten Wohnformen in der ILE Lebensregion plus, dem Projekt zur Aufwertung der Wanderwege und der Aussichtspunkte, den Zisterzienser – Radrunden, von der Neugestaltung attraktiver Dorfplätze und Treffpunkte für Jung und Alt. Auch einige Kleinstunternehmen, die der Sicherung der Grundversorgung in der ILE dienen, konnten gefördert werden. Viel wurde erreicht zum Erhalt und einer nachhaltigen Pflege von Streuobstwiesen und alter Obstbaumsorten. Interkommunale Schulungsangebote für die Mitarbeiter fanden großen Zuspruch und konnten erfolgreich umgesetzt werden. Die ILE-Gemeinden haben es geschafft, ihre Stärken zu erkennen und sich gegenseitig zu unterstützen. Gemeinsame Image-Kampagnen bei der Umsetzung von besonderen Projekten wie dem Netzwerk Main oder dem Allianzbad für die Region zeigen, dass eine große Geschlossenheit gegeben ist. Ein zentrales Anliegen ist allen Lebensregion-Kommunen der Erhalt mindestens eines Frei- und eines Hallenbades in der Region.

Einmal monatlich treffen sich die Bürgermeister der ILE, um einerseits gemeinsame Projekte zu besprechen, andererseits auch über Maßnahmen in der jeweiligen Gemeinde zu berichten und um sich mit der Kollegin und den Kollegen auszutauschen. „Diese regelmäßigen Treffen sind sehr wichtig, weil sie die Zusammengehörigkeit der Gemeinden und ihrer Bürgermeister fördern, gemeinsame Projekte auf den Weg bringen und man durch den inhaltlichen Austausch voneinander lernt“, so Matthias Bäuerlein. Der Rauhenebracher Bürgermeister ist Vorsitzender dieser ILE-Sitzungen.
Einige ungelöste Probleme kamen ebenfalls auf den Tisch. So bleiben ein geschlossenes Radwegenetz und die Sicherheit von Radfahrern ein wichtiges Anliegen. Auch die Wiederbelebung des Schlosses Ebelsbach soll weiterverfolgt, bedarfsgerechte Wohnformen und bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.

Einige schöne Projekte liegen in der Schublade und warten auf eine Finanzierungsmöglichkeit, wie etwa ein neues Konzept für den Marswaldspielplatz zwischen Knetzgau und Oberaurach und die Lauschpfade in verschiedenen Kommunen.

Alle Mitglieder waren sich abschließend einig, dass die „Lebensregion +“ ein sinnvoller und produktiver Zusammenschluss ist. Keiner möchte die ILE verlassen, eine Vergrößerung sei aber auch nicht sinnvoll. Schon jetzt sei die Vielfalt sehr groß, so dass in manchen Handlungsfeldern die Anliegen auch unterschiedlich sind. Gemeinsames Ziel bleibt aber, die Infrastruktur für die Bevölkerung möglichst gut aufzustellen, die Region und den demographischen Wandel aktiv zu gestalten und weiterhin den sanften Tourismus zu stärken, wie etwa durch das Trekking-Konzept im Steigerwald, das ebenfalls in ILE-Projekt ist. Attraktiver werden möchte die Region für junge Besucher und Bewohner. So wurde der Gedanke eines größeren Musikfestivals aufgegriffen, aber auch Pläne für Audioguides in den Ortschaften.

Weitere gemeinsame Themen sind der Trinkwasserschutz, die Kindergartenstruktur, die medizinische und pflegerische Nahversorgung, die Schaffung von innerörtlichem Wohnraum und die noch stärkere Intensivierung des interkommunalen Austauschs.

Im Bild: Zur Evaluierung ihrer bisherigen Zusammenarbeit trafen sich die Bürgermeister, Bürgermeister-Stellvertreter, einige Gemeinderäte und Verwaltungs-Mitarbeiter der ILE „Lebensregion +“ zwei Tage lang in der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim. Foto: ILE Lebensregion+

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