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Entgleisung Haßfurt wird eigenständiger Eishockey-Verein

9. Juli 2021

Haßfurt. Auch wenn die aktuelle Pandemie-Situation keine Zukunftsvoraussagen zulässt, haben sich die „Lokführer“, wie sich die circa 50 Eishockey-Spieler nennen, dazu entschlossen, aus der seit drei Jahren agierenden und stetig wachsenden Hobbymannschaft einen gemeinnützigen Verein zu machen.

„Wir sind vor drei Jahren in unsere erste Saison in der DNHL (Anm. d. Redaktion: Die Nordbayern Hobby Liga) gestartet. Die Mannschaft bestand damals hauptsächlich aus ehemaligen Hockey-Spielern die nach ihrer aktiven Laufbahn nur noch zum Vergnügen auf dem Eis standen und einigen jüngeren Hobbyspielern. Im Laufe der Zeit haben sich immer mehr Spieler angeschlossen, die aus zeitlichen oder privaten Gründen keine Möglichkeit mehr hatten, am aktiven Spielbetrieb in der Amateurliga teilzunehmen“, teilt Thomas Lohs, 1. Vorsitzender der Entgleisung, mit.

Und weil die Spielerzahl so sprunghaft anstieg wurde aus einer Mannschaft schnell eine zweite. Im Jahr darauf ging man mit Gleis 1 und Gleis 2 ins Rennen – es wurde zusammen trainiert, aber schnell war klar das die beiden Mannschaften zwar ein großes Ganzes bilden, die Haßfurter Eisfläche bei 50 Spielern jedoch nicht genug Platz für alle bietet. „Wir brauchen eine zweite wöchentliche Eiszeit um effektiv trainieren zu können. Auch wenn wir in einer „Bierliga“ spielen, so hat gerade Gleis 1 einen hohen Anspruch. Viele Gleis-2-Spieler können das hohe Level der ehemaligen Amateurspieler wie Philipp Bates, Ilja Kinereisch, Max Hildenbrand und Max Zösch nicht halten und bevor Unmut entsteht müssen wir den Schritt gehen und leistungsgerecht trainieren“, so Stefan Meisel, 2. Vorsitzender.

In der vergangenen – nicht vorhandenen – Saison hat sich der Zusammenhalt der Lokführer nun auf andere Art und Weise gezeigt. Um die notwendige zweite Eiszeit zu erhalten und unabhängig handeln zu können, wurde den Verantwortlichen des ESC Haßfurt mitgeteilt, dass die Absicht zur Gründung eines eigenständigen Vereins besteht. „Selbstverständlich sind wir nach wie vor eine Hobby-Truppe ohne Nachwuchsabteilungen und unsere Interessen stehen nicht im Gegensatz zu denen des ESC Haßfurt.

Wir wollen einfach in unserer Hobbyliga spielen und gemeinsam auf und neben dem Eis eine gute Zeit haben – der Spaß steht nach wie vor im Vordergrund und so soll es auch bleiben. Die Atmosphäre unter den Lokführern ist locker und entspannt, wir erleichtern uns mit der Vereinsgründung einige Abläufe und können als eingetragener Verein eine zweite Trainingszeit sowie Spieltermine über die Stadtwerke in Anspruch nehmen“ berichtet Thomas Lohs und fügt an: „Wir haben uns auch darum gekümmert dem Hauptverein keine Unannehmlichkeiten in Sachen Kabinen zu bescheren. Damit der Nachwuchs keine Kabine abgeben muss, wurden von uns zwei Container angeschafft in denen künftig die Ausrüstung und Vereinsutensilien gelagert werden können.“ Diese werden in der Eishalle stehen und dienen auch als Werbefläche für die Entgleisung.

Wer den Verein unterstützen möchte kann dies auch als passives Mitglied tun. „Die Entgleisung hat neben ihren Lokführern auch viele Passagiere, die zum positiven Gesamtbild unseres kleinen Vereins beitragen und gerade die Heimspiele immer zu einem Erlebnis machen. Die Verbundenheit zu den Zuschauern die mit der Mannschaft nach dem Spiel gemeinsam ein Bier trinken und einfach Spaß haben ist sehr wichtig. Als passives Mitglied kann jeder mit an Bord kommen – sollte es die Lage zulassen möchten wir in Zukunft Sommerfeste, Weihnachtsfeiern, Familienlaufstunden und Saisonabschlussfeiern für aktive und passive Mitglieder ausrichten“, ergänzt Katharina Hildenbrand-Lohs, die gemeinsam mit ihrem Mann Thomas über die letzten Jahre hinweg schon viele Stunden in die Entgleisung investiert hat. „Die Hauptsache ist, dass man gemeinsam Zeit verbringen kann und dann macht auch die Arbeit Spaß. Und die Entgleisung ist eine Spaßveranstaltung – auch zukünftig bleibt der Eintritt frei und wir freuen uns darauf die gegnerischen Mannschaften endlich wieder begrüßen zu dürfen. So lange übt jeder Lokführer für sich zu Hause, um die Fähigkeit des off-ice-Biers nicht zu verlernen.“

Unser Bild zeigt den ersten Vorstand Thomas Lohs (re.) und den zweiten Vorstand Stefan Meisel. Foto: Michaela Lohs

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