Allgemein

Historisches Tor am Kirschner-Anwesen wird saniert

24. Juni 2019

 

„Auch kleine Denkmäler verdienen Aufmerksamkeit und ihre Erhaltung“. Mit dieser Feststellung leitete der derzeit amtierende Landrat Michael Ziegler am Donnerstagvormittag eine Ortseinsicht am Dienstgebäude des Landratsamtes in Haßfurt ein. Vor ein paar Jahren hat der Landkreis das ehemalige Kirschner-Anwesen in der Nachbarschaft zum Herrenhof – erworben.

Dort befindet sich ein aufwendig gestalteter historischer Toreingang. Er gilt als so wertvoll, dass er sogar als Einzeldenkmal geschützt ist. Über Jahrzehnte war das schöne Sandsteinportal jedoch der Witterung ausgesetzt und hatte durch Nässe und Frost massiven Schaden genommen. Besonders die filigranen und schmuckvollen Aufsätze der Portale zeigten Risse und Abplatzungen.

Das aus der Gründerzeit um 1885 stammende Gartenportal ist eines der Eingänge zu den Dienstgebäuden in der alten Brückenstraße in Haßfurt. „Es war höchste Zeit, dass wir das Tor sanieren lassen, um die Sandsteinpfeiler im Original zu erhalten“, so Horst Hofmann, der Geschäftsleiter des Landratsamtes. Der Landkreis sei ebenso wie andere Eigentümer gehalten Denkmäler zu bewahren. Landrat Ziegler betonte, dass der Kreis diese Verpflichtung sehr ernst nimmt, sei es bei der Sicherung der Burgruinen oder aber auch bei einem kleineren Denkmal wie dem Toreingang in Haßfurt.

Architekt Bernhard Joos, der für die Denkmalpflege im Landkreis zuständig ist und auch die eigenen Denkmalmaßnahmen des Landkreises betreut, hat deswegen die Instandsetzung in Auftrag gegeben. Steinrestaurator Petro Schiller (Königsberg) führt die Restaurierung aus, die in Abschnitten über mehrere Wochen bis Juli andauern wird. Bernhard Joos freute sich nicht nur über den Baufortschritt, sondern auch darüber, dass die Kosten, die bei rund 8.300 Euro liegen, jeweils zur Hälfte vom Landesamt für Denkmalpflege und von der Unterfränkischen Kulturstiftung gefördert werden.

Ursprünglich hatte der Landkreis vor, die beiden älteren Häuser auf dem Gelände des ehemaligen Kirschner-Anwesens abzubrechen, um stattdessen ein neues Dienstgebäude zu errichten. „Davon ist man weitgehend abgekommen“, informiert Geschäftsleiter Horst Hofmann. Mindestens das größere der beiden Backsteingebäude könne erhalten bleiben. Das Landratsamt nutzt beide Häuser zwischenzeitlich für Büros des Jugendamtes und für das Regionalmanagement. Auch wenn der Erwerb damals nicht unumstritten war, so habe er sich gelohnt, ist Hofmann überzeugt. Hätte man Räume anmieten müssen, wären in der Zwischenzeit hohe Kosten entstanden. Diese hätten die Kaufsumme nahezu aufgewogen. Horst Hofmann betonte, dass historische Bauten als wichtiges Erbe für nachfolgende Generationen zu erhalten sind und gerade die öffentliche Hand vorbildlich handeln sollte.

Dies könnte Ihnen auch gefallen