Sport Unterhohenried

Höred ist wieder da – Sportfreunde steigen in die Kreisliga auf

8. Mai 2019

 

Von anpfiff.info-Reporter Marco Heumann

In der Kreisklasse 3 kann Vollzug gemeldet werden. Die Spfr. Unterhohenried sind Meister und kehren in die Kreisliga 2 zurück, die man im Sommer 2005 verlassen musste. Ein Erfolg, den sich die Mannen von Trainer Markus Storch mehr als verdient haben, sind sie doch als einziges Team der Liga noch immer ungeschlagen.

Samstag, 26. Mai 2018! Der Tag, an dem die Spfr. Unterhohenried Geschichte schrieben. 5:0 lag das Team von Markus Storch im Relegationsspiel gegen den TSV Ettleben/Werneck nach 45 Minuten vorne. Die Tür zur Kreisliga stand weit offen. Und wurde – um im Bild zu bleiben – mit einem lauten Krachen vor der Nase zugeknallt. Als der Schiedsrichter die Partie auf der Maibacher Höhe nämlich abpfiff, jubelten nicht die „Höreder“. Die saßen oder lagen fassungslos am Boden und mussten mit ansehen, wie der Gegner ein fast unglaubliches Comeback feierte. Aus 5:0 wird 5:6 – Wahnsinn und ein Fall auch für die überregionalen Medien. Eine „Berühmtheit“, auf die die Sportfreunde sicher gerne verzichtet hätten.

Die aber, auch wenn es nahezu unglaublich klingt, so etwas wie der Grundstock für das wurde, was jetzt gefeiert werden kann – die souveräne Meisterschaft in der Kreisklasse 3 und die Rückkehr in die Kreisliga nach 15 Jahren. Einst waren Unterhohenried so etwas wie der Dino im Haßberge-Oberhaus. Unabsteigbar! Doch dann ging es bergab, erst in die Kreis-, dann in die A- und schließlich sogar in die B-Klasse. Vergangenheit! In der Gegenwart sind die „Höreder“ wieder da! Und wie!

Der Deckel ist drauf



Bereits deutlich vor dem Ende der Saison konnte man den Deckel drauf machen. Ein Sieg in Trossenfurt und die Niederlage des VfR Hermannsberg-Breitbrunn im Verfolgerduell in Kirchaich machte alles klar. Und das mehr als verdient. Nach dem 5:6-Desaster kehrte die Mannschaft noch einmal stärker zurück als sie zuvor sowieso schon war. Trainer Markus Storch schaffte es, keine Negativ-Stimmung aufkommen zu lassen, sondern das Wir-Gefühl – schon davor ein Trumpf, der über die Jahre gewachsenen und stets klug ergänzten Truppe – noch einmal zu stärken. „Jetzt erst Recht!“ Eine Botschaft, die vom ersten Spieltag an mehr als deutlich zu spüren war.

Erst ein Remis, dann neun Siege in Folge



1:1 hieß es zum Auftakt gegen den stark eingeschätzten TSV Kirchaich. Das erste Schlagerspiel, in dem ein Rückstand wettgemacht wurde. Eine Tugend, die im Verlauf der Saison immer wichtiger werden sollte. Diese Mannschaft glaubte an sich und wusste um ihre Stärke. Dem Remis zum Start folgten neun Siege in Folge. Erst dann gab es wieder zwei Unentschieden. Wobei das zweite so etwas wie der Knackpunkt der Saison war. 0:3 lag man gegen den RSV Unterschleichach nach 65 Minuten hinten. Das vierte Tor hatte die Mannschaft von Renee Steinmann leichtfertig vergeben. Nach 90 Minuten jedoch stand es 3:3. Eine tolle Aufholjagd, mit der der Ettleben-Fluch endgültig besiegt war. Seitdem gab die Mannschaft in zehn Partien keinen Punkt mehr ab. Bezwang vor allem den TSV Kirchaich auf dessen Platz mit 3:2 und siegte in den direkten Duellen gegen den VfR Hermannsberg-Breitbrunn zweimal mit 2:1. Auch weil mit Andreas Krapf (in Aich) und vor allem Simon Heumann einmal nicht die üblichen Verdächtigten entscheidend knipsten. Das Millenium-Kid aus der U19 der (SG) SV Sylbach avancierte zum Doppelpacker für die besonderen Momente, traf er doch nicht nur zweimal gegen den VfR zweifach, sondern auch in vier weiteren Begegnungen. Er, aber auch die beiden anderen 2000er Christopher Romig und Aaron Neugebauer waren wichtige Mosaiksteinchen, die den Kader mehr Breite und Qualität gaben. Genau wie der Zugang Marco Ruck.

Jede Menge Leistungsträger



Dazu kamen die üblichen Verdächtigen. In der Offensive der unangenehm zu spielende Dominik Jäger, der unheimlich viel für die Mannschaft arbeitet, und Top-Goalgetter Martin Häußinger, der seit Jahren verlässlich im 20er Bereich knipst. Im Mittelfeld der kaum vom Ball zu trennende Nikita Decker, Zweikampf-Monster Ilja Kinereisch und der enorm ballsichere Simon Krämer. Und in der Defensive Martin Kainz, der sich längst zu einem der Top-Keeper der Liga entwickelt hat, der umsichtige Uwe Tröster als Mittelsmann einer Dreierkette und Patrick Märkl, der seinen Gegenspielern kaum Raum und Luft gibt.

Das Meister-Mannschaftsbild lebt!


Der Trainer hat`s geschafft

Der wohl wichtigste Mann steht aber an der Seitenlinie! Markus Storch hat das Team im Lauf der Jahre geformt und stetig weiterentwickelt. Der Coach lebt Fußball und arbeitet akribisch. Seine Philosophie einer zweikampfbetonten Spielweise, die den Gegner zu Fehlern zwingt, passt zu „Höred“ wie die Faust aufs Auge. Mit der Rückkehr in die Kreisliga krönt der frühere Sander jetzt seine Arbeit, in der aus dem Desaster ein Triumph wurde und nach einem Jahr erneut Geschichte geschrieben wird, nicht deutschlandweit, aber für den kleinen Dorfverein!

anpfiff.info und DAS ECHO gratulieren den Spfr. Unterhohenried und wünschen viel Spaß beim Feiern und in der kommenden Saison in der Kreisliga.

Stimmen zum Titel

Dinis Ribeiro (Trainer des TSV Kirchaich)
„Herzlichen Glückwunsch nach Unterhohenried und Hut ab! Die Höreder sind ein würdiger und verdienter Meister. Sie spielen wieder eine Klasse-Runde. Wahnsinn, wie sie es geschafft haben, Spiel für Spiel auf ihre Seite zu ziehen. Und das nach den Erfahrungen aus der Relegation vom vergangenen Jahr.“

Christian Krines (Trainer SV Fatschenbrunn)
„Höred ist absolut verdient Meister geworden, weil sie sehr konstant gespielt haben. Sie haben eine ausgeglichene Mannschaft mit einigen Spielern, die den Unterschied machen. Für meinen Kumpel Markus Storch freut es mich besonders. Er ist einfach ein Super-Typ, der es sich mehr als verdient hat. Nach der großen Enttäuschung in der Relegation haben er und seine Mannschaft Charakter gezeigt und eine Wahnsinns-Saison gespielt. Hut ab davor! Er hat auch eine tolle Truppe! Alles Gute für die Jungs und ich hoffe, sie feiern die Meisterschaft ausgibig. Aber da habe ich keine Bedenken.“ (lacht)

Werner Rößler (Trainer TSV Westheim)
„Es ist gar nicht hoch genug zu wertschätzen, was die Jungs und ihr Coach Markus Storch in dieser Saison nach der verpassten Relegation im letzten Jahr geleistet haben. Wenn man am 22. Spieltag in einer gut besetzten Kreisklasse noch immer ungeschlagen ist, hat man den Aufstieg und den Meistertitel auch mehr als verdient. Ich hätte es ihnen schon im letzten Jahr gegönnt, weil sie da schon für mich das beste Team gewesen sind. Von meiner Seite aus und auch im Namen des gesamten TSV Westheim kann ich an dieser Stelle nur die herzlichsten Glückwünsche aussprechen und bereits jetzt viel Erfolg in der Kreisliga wünschen.“

 

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