Allgemein Region

Landrat appelliert an die Bevölkerung – „Lage spitzt sich dramatisch zu“

19. November 2021

Haßbergkreis. Seitdem in Bayern wieder der Katastrophenfall gilt, tritt die Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landkreises Haßberge wieder einmal wöchentlich zusammen, um die aktuelle Lage zu bewerten und weitere Maßnahmen zu besprechen.

Die Infektionszahlen steigen dramatisch an – allein am Donnerstag wurden im Landkreis 108 Neuinfektionen gemeldet. Der größte Teil der Neuinfektionen wird entdeckt, da die Betroffenen ein Ergebnis über einen positiven Schnell- oder Selbsttest haben. Es handelt sich überwiegend um Einzelfälle, ein größeres Cluster ist nicht zu erkennen.

„Die Lage ist äußerst angespannt. Ein solches Infektionsgeschehen auf so breiter Ebene zeigt, dass das Virus mitten unter uns ist“, so Landrat Wilhelm Schneider. Umso wichtiger sei es, dass jeder Einzelne Verantwortung übernimmt und gut auf sich und seine Nächsten aufpasst. Nachdem mittlerweile erwiesen ist, dass auch Geimpfte das Virus weitergeben können, lautet die dringende Empfehlung:
Jeder ist aufgerufen, freiwillig soziale Kontakte soweit möglich zu vermeiden, sich an die Hygiene-Maßnahmen zu halten, Versammlungen und Veranstaltungen nur noch dann abzuhalten oder zu besuchen, wenn diese dringend nötig und nicht aufschiebbar sind.
Zudem soll vor dem Besuch von vulnerablen Menschen ein freiwilliger Selbsttest durchgeführt werden.

Mit Hochdruck arbeitet das Landratsamt aktuell daran die Kapazitäten im Impfzentrum auszuweiten und insbesondere das niedrigschwellige Angebot für Erst- und Zweitimpfungen sowie Auffrischugsimpfungen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden flächendeckend auszuweiten. Neben den allgemeinen Hygiene-Regeln sei die Impfung die wirkungsvollste vorbeugende Maßnahme gegen eine Infektion mit dem Coronavirus oder einen schwerwiegenden Krankheitsverlauf. Auch die Auffrischungsimpfung (Booster-Impfung) hat dabei entscheidende Bedeutung: Studienergebnisse weisen darauf hin, dass bestimmte Personengruppen, so auch ältere Menschen, vermehrt von einer reduzierten oder schnell nachlassenden Immunantwort nach ihrer vollständigen COVID-19-Impfung betroffen sein können – deshalb ist eine Auffrischungsimpfung für sie besonders wichtig.

Auch Dr. Jürgen Reimann, Leiter des Gesundheitsamtes, stehen die Sorgenfalten förmlich ins Gesicht geschrieben. „Das Infektionsgeschehen ist wie ein Tsunami“, beschreibt er die aktuelle Situation. „Wir versuchen alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Coronavirus zu bekämpfen“. Bei der Kontaktnachverfolgung arbeite man wieder im Schichtbetrieb. Auch bei der telefonischen Impfberatung glühen die Drähte wie auch im Bürgertelefon. Die Hotlines sind teilweise überlastet. Mit einer weiteren Personalaufstockung soll das Problem behoben werden.

Dankbar ist Landrat Wilhelm Schneider für die vielfältige Unterstützung, die die Behörde bei der Bewältigung der Pandemie erhält. Neben der Bundeswehr leisten auch mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Ämtern, Sachgebieten und anderen staatlichen Behörden wieder Amtshilfe. „Ich möchte mich bei allen ganz herzlich bedanken, deren Einsatz jetzt wieder verstärkt gefordert ist: bei den Mitgliedern der Führungsgruppe Katastrophenschutz, bei der Bundeswehr, Polizei, BRK, Feuerwehr, THW und den niedergelassenen Ärzten sowie bei den Kommunen, der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern, dem Schulamt, den Schulen und Kindertagesstätten. Sie leisten in diesen schwierigen Zeiten Außergewöhnliches“. Ausdrücklich in den Dank schloss der Landrat auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes mit Dr. Jürgen Reimann an der Spitze und die Mitarbeiter des Landratsamtes Haßberge ein.

 

Foto: René Ruprecht

Dies könnte Ihnen auch gefallen