Sand. Wenn es am Schönsten ist, soll man bekanntlich aufhören! Und für Gerhard Herlein trifft dies im Zusammenhang mit der Renovierung der Sander Kirche perfekt zu. Der erfahrene Zeiler Architekt hat in den letzten 40 Jahren eine Vielzahl von Kirchenrenovierungen begleitet.
Doch das Projekt „St. Nikolauskirche“ war für ihn das Highlight und zugleich auch das letzte dieser Art. Er wird in Zukunft zwar noch das ein oder andere private oder gewerbliche Projekt übernehmen, doch ein weiteres Kirchenprojekt wird nicht mehr dazukommen. Im Gespräch mit dieser Redaktion ließ er keinen Zweifel aufkommen, dass in Sand etwas ganz Besonderes entstanden ist.
Vor fast genau einem Jahr wurden die Arbeiten aufgenommen, wobei die Planungen schon viele Jahre zuvor angegangen wurden. „Die ersten Gespräche fanden bereits 2006 statt. Doch dann wurde es erstmal auf Eis gelegt. Richtig konkret wurde es dann erst in den letzten Jahren!“ Und das gut Ding nun mal Weile haben will, davon werden sich künftig die Besucher der Nikolauskirche überzeugen können. Die Kirche erstrahlt in neuem Glanz. Es ist der Spagat zwischen Tradition und Moderne absolut geglückt.
Es wurde einiges bewegt. Der Hochaltar wurde nach vorne gezogen und so Raum für die Werktagskapelle geschaffen. Es wurden Besucher-WC´s sowie ein Beichtzimmer integriert. Die Trennwand zwischen Chor und Langhaus wurde mit einem Metallgewebehang in „Veneziagold“ verkleidet, als besonderes Gestaltungsmerkmal um die Wertigkeit des Hochaltars zu akzentuieren. „Dies war gar nicht so leicht, doch mit vereinten Kräften wurde dies doch noch geschafft“, so Gerhard Herlein. Und das der Architekt eine ganz besondere Bindung zu diesem Projekt hat, zeigt die Tatsache, dass auch er tatkräftig z.B. beim Anbringen des Metallgewebes stundenlang mit Leibeskräften angepackt hat. Man sieht, es war ihm eine Herzensangelegenheit.
Grundsätzlich ist die Renovierung ein Projekt, dass ganz klar verdeutlicht, was eine starke Gemeinschaft leisten kann. Sand kann stolz auf sich und seine Bürger*innen sein. „Durch die Gemeinde ging eine richtige Aufbruchstimmung“, so 2. Bürgermeister und Seniorenkreisleiter Gerhard Zösch. Etliche freiwillige Helfer aus dem gesamten Ort haben monatelang mitgeholfen. Ca. 4000 Stunden Eigenleistung konnten bis jetzt verbucht werden. „Es wurde ausgeräumt und verstaut, Fliesen rausgeklopft, Boden abgetragen und weggefahren, die Kirchenbänke ausgebaut, Putz abgetragen, Leitungen entfernt, der Turm gefliest und letztlich wieder alles eingeräumt und geputzt. Es waren noch so viele kleine Arbeiten, die kann man gar nicht alle aufzählen!“ Auch für die Verpflegung war immer bestens gesorgt. „Die Frauen vom Pfarrgemeinderat versorgten die Helfer mit ausreichend Brotzeit und warmen Mittagessen. Die Gemeinde Sand stand immer helfend zur Seite, so wurden die Gerätschaften vom Bauhof gestellt. Die Aula stand für die Verpflegung der Helfer zur Verfügung“, so Gerhard Zösch weiter. Auch Pfarrer Reinhart hat stets mitgeholfen, sofern es seine Zeit zugelassen hat. Besonderes Lob galt auch den beteiligten Firmen, die hervorragende Arbeit leisteten.
Doch nicht nur die Räumlichkeiten wurden renoviert. Die sakralen Figuren, Kreuzwegbilder und das Taufbecken wurden gereinigt und teilweise neuangeordnet. Der Altar wurde aufbereitet und auf einer erhöhten Insel platziert. So entsteht ein noch persönlicher Eindruck. Überraschen wird auch die Ambientebeleuchtung, die unter der Woche bereits getestet wurde und für großes Staunen sorgte. Mit dieser ist man in der Lage das Gotteshaus in sämtlichen Farben zu illuminieren, was sicherlich für große Augen bei den Kirchenbesuchern sorgen wird.
Die Eröffnungsfeier erfolgt am kommenden Samstag, dem 25. Januar. Um 17.15 Uhr findet ein Sektempfang im Pfarrsaal statt. Von hier aus wird sich dann eine Prozession mit Fahnenabordnung der Vereine, unter musikalischer Begleitung durch das Sander Blasorchester, auf den Weg zur St. Nikolauskirche machen. Im Anschluss wird ab 18 Uhr der Eröffnungsgottesdienst gefeiert.
Bild: Rene Ruprecht
