Region Sport

Talentsichtung in neuem Gewand: Netz noch engmaschiger spannen

1. April 2019

Von anpfiff.info-Reporter Marco Heumann

Haßbergkreis. Der Talentsichtungstag im Juli hat ausgedient. Nach vielen Jahren mit dem Format geht der Bayerische Fußballverband bei der Suche nach den besten Spielern eines Jahrgangs 2019 neue Wege. Am Wochenende nach den Osterferien treten die Spieler des Jahrgangs 2008 in einer neuen Turnierform gegeneinander an. Die Besten erhalten dann eine Einladung zum Stützpunkt.

Tom Schütz hat es vorgemacht! Der 31-Jährige, der seit 2011 für Arminia Bielefeld aufläuft und inzwischen für die Westfalen 225 Einsätze in der Zweiten und Dritten Liga absolviert hat, war einst DFB-Stützpunktspieler. Von dort aus eroberte der aus Fitzendorf, einem kleinen Dorf im Landkreis Haßberge, stammende Mittelfeldspieler die große Weite Fußballwelt. 

TSV Burgpreppach, FC Haßfurt, Bayern München – wo er Kapitän der U17 und U19 war – SV Babelsberg und Arminia Bielefeld, dazu 15 Länderspiele in den Teams von der U16 bis zur U20 – das sind die Stationen einer Karriere, die einstmals auf dem Platz des FC Augsfeld, wo der DFB-Stützpunkt damals zu Hause war, und unter Michael Kotterba als Trainer so richtig Fahrt aufnahm.

Via Stützpunkt zum Profi

„Die Ausbildung am DFB-Stützpunkt im Landkreis Haßberge war für mich der entscheidende Schritt auf dem Weg zum Profi“, erinnert sich Tom Schütz immer noch gerne an die Zeit in der Heimat zurück. Mit seinem damaligen Coach steht er weiterhin in engem Kontakt. Wenn der 31-Jährige, der inzwischen in Westfalen Wurzeln geschlagen hat, zu Besuch in der alten Heimat ist, lässt er es sich nicht nehmen, seinem Heimatstützpunkt, der inzwischen beim FC Sand gelandet ist, einen Besuch abstatten, einfach um zu sehen, ob vielleicht ein Talent aus der Region in seine Fußstapfen treten kann.

Der 31-Jährige ist übrigens kein Einzelfall. Auch Julian Weigl oder die Nationalspielerin Lena Lotzen aus der Nähe von Würzburg schafften via Stützpunkt den Sprung nach oben. Gut 1000 Talente des jeweiligen U11-Jahrgangs bewarben sich in den vergangenen Jahren um einen Platz in einem der 66 Standorte, die es im Freistaat gibt. „Das System hat sich bewährt“, findet Michael Kotterba, der noch immer zum Trainerteam am DFB-Stützpunkt Haßberge beim FC Sand gehört. Dennoch ist der alte Hase davon überzeugt, dass die neuen Wege, die jetzt vom Verband beschritten werden, die richtigen sind.

Funino-Turniere als Sichtung

Weg von einem Tag mit ausgewählten Übungen und Spielformen hin zu einer Turnierform, bei der die Vereine und Trainer der U11-Teams enger mit eingebunden werden – so könnte man das zusammenfassen, was am Wochenende nach den Osterferien erstmals durchgeführt wird. Dann finden in ganz Bayern an den Stützpunkten Funino-Turniere statt, in denen die Kicker des Jahrgangs 2008 im möglichst vertrauten Vereinsumfeld und in einer möglichst praxisnahen Situation ihr Können unter Beweis stellen können. 

Eingeladen zu den Turnieren sind alle Mannschaften, die ältere E-Jugendspieler des Jahrgangs 2008 in ihren Kadern haben. Neu ist auch, dass die Spieler*innen jetzt nicht mehr von ihren Eltern, sondern von ihren Trainern und Betreuern angemeldet werden. Die sind dann ebenfalls beim Talentsichtungstag dabei sind und können dort von einem Einblick in eine moderne Trainingsgestaltung profitieren können. 

Die talentiertesten Spieler erhalten nach dem Sichtungswochenende eine Einladung zu weiteren Probetrainings an den DFB-Stützpunkten und haben die Möglichkeit, dort von einer dauerhaften Förderung auf Top-Niveau zu profitieren. Um Terminkollisionen zu vermeiden, findet am Talentsichtungswochenende bei den E-Junioren bayernweit kein Spielbetrieb statt.

Die Meldefrist für die Turniere endet am 31. März 2019. Auf seiner Internetseite informiert der BFV unter der Rubrik „Talente

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