Allgemein Hofheim

Truchseß heißt Gäste in Hofheim willkommen

2. Juni 2023

„Wer ist eigentlich dieser nette Herr da auf der Tafel?“ mag sich manch einer fragen, der dieser Tage eine der sieben Einfallstraßen nach Hofheim benutzt.

Nun, die Figur stellt tatsächlich den „letzten Ritter Frankens“ dar, den 1755 geborenen Christian Truchseß von Wetzhausen zu Bettenburg, welcher Gäste aus nah und fern begrüßt und auf den Elementen des neuen touristischen Beschilderungskonzepts Hofheims immer wieder auftaucht.

Eigentlich sollte es „nur“ ein Stelenweg werden, ein Rundgang mit historischen Bildern an besonderen Punkten, die einen Blick in die Zeit vor über hundert Jahren gewähren. Doch schon bei der ersten Ortsbegehung wurde die Idee geboren, ein ganzheitliches touristisches Beschilderungskonzept einzuführen.

Nun, über ein Jahr später, ist es geschafft, freut sich Helen Zwinkmann von Haßberge Tourismus e.V., die das Projekt begleitete. Hofheim präsentiert sich seinen Gästen stolz als „Herz der Haßberge“ und leitet sie „von außen nach innen“, damit ihnen nichts entgeht. Sieben Begrüßungstafeln an den Ortseingängen, sechs Wegweiser für Fußgänger von den Toren der Stadt zum Mittelpunkt am Marktplatz, ein Info-Punkt auf selbigem und eben 16 Stelen mit historischen Blickwinkeln.

Stadtarchivar Werner Mock recherchierte die Inhalte und legte die Standorte gemäß der Blickwinkel auf den historischen Bildern fest. Im Laufe der Bearbeitung entwickelte er viele neue Ideen, an die anfangs noch gar nicht zu denken war. In vielen Stunden brachten er und Helen Zwinkmann diese Ideen in Formen und so entstanden zuerst die 16 Tafeln, und dann noch jeweils eine mit Bildern und Musik unterlegte Audiodatei. QR-Codes an jeder Stele leiten auf die Seite, die neben den Videos auch tiefere Inhalte und Bilder bietet. Hier hört man die „Hofinger“ ihre Geschichten erzählen – teils skurril, teils erstaunlich, teils nachdenklich stimmend. Hierfür wurden zahlreiche Bürgern motiviert, als Sprecher zu fungieren.

„Der Truchseß zeigt den Gästen „sein“ Hofheim, er stellt die Verbindung zwischen der Stadt, wo mit der heutigen Apotheke der Zehnthof seiner Familie war und dem Schloss Bettenburg, wo er gelebt hat, dar.“, so Susanne Volkheimer, Geschäftsführerin von Haßberge Tourismus.

Vornehm zurückhaltend, wie man sich den „letzten Ritter Frankens“ vorstellt, nimmt er die Gäste „an die Hand“ und zieht sich als roter Faden und Thementräger bis in die Online-Version des Rundgangs und den Faltflyer durch. „Gleichzeitig soll der Truchseß die Gäste animieren, ihren Besuch in Hofheim um einen Ausflug zum Landschaftsgarten Bettenburg zu ergänzen.“

„Für uns als Tourist-Information ist es wichtig, den Gästen den Aufenthalt so einfach und angenehm wie möglich zu machen. Wir haben am Marktplatz einen neuen Platz geschaffen, wo man ankommen kann, wo man sich ausruhen und das Stadtensemble auf sich wirken lassen kann.“ Das Rad gut geparkt im neuen Radständer, 2 Bänke, ein Mülleimer und etwas Schatten durch die vorhandenen Bäume – mehr braucht es erst einmal nicht, wenn einem die Wanderung oder Radtour in den Knochen steckt. Und dann kann man langsam Informationen aufnehmen – der Wegweiser zeigt die nächste Toilette oder den Weg zum Freibad an, die dreiteilige Infotafel präsentiert den neuen Stadt^3 rundgang und Hofheimer Sehenswürdigkeiten und gibt Gestaltungshinweise für den restlichen Tag. Hier kann man Ausflugsziele in den Ortsteilen entdecken; wer weiter wegwill, schaut sich das Klapp-Pult der Allianz Hofheimer Land an und findet dort allianzweit bis nach Bundorf oder Burgpreppach Ideen zur Freizeitgestaltung. Die von Haßberge Tourismus im Frühjahr 2023 neu aufgestellte Radtafel wurde ebenfalls in den neuen Platz integriert, sodass niemand mehr auf leere Tafelrückseiten blicken muss.

 

Im Bild: Historischer Blickwinkel in die Hofheimer Landgerichtsstraße – hier freuen sich die an der Umsetzung des neuen Beschilderungskonzepts Beteiligten über die Doppelstele: V.l. Frank Dauelsberg, Architekt Jürgen Bergmann, Susanne Volkheimer, Udo Rippstein (factum), Helen Zwinkmann, Werner Mock, Bürgermeister Alexander Bergmann, Wolfgang Borst. Foto: Luisa Krapp

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