Allgemein Hofheim

Berufsorientierung mal anders

11. Dezember 2020

Hofheim. Wer am Donnerstagvormittag in der Nähe der August-Först-Turnhalle in Hofheim ein kleines Erdbeben der Stärke 3,7 auf der Richterskala gespürt hat, wird sicherlich verwundert gewesen sein, denn die unterfränkische Gegend ist eigentlich nicht als Erdbebenzone bekannt.

Stattdessen wurde dieses durch die 9. Klassen der Jacob-Curio-Realschule verursacht, die eine Berufsorientierung auf völlig andere Weise erleben durften.

Durch das „erdbebenauslösende“ Stampfen der Schüler auf dem Hallenboden sollte ihnen Mut gemacht werden, ihr eigenes Potenzial zu erkennen und die Courage zu haben, in Sachen Berufswahl tätig zu werden. Da Berufsmessen und andere Veranstaltungen zur Berufsfindung dieses Jahr wegen Corona nicht oder nur in eingeschränkter Form stattfinden können, ging Realschullehrerin Katharina Salg als Verantwortliche für die Berufsberatung der Hofheimer Realschule mit den Mutmachern einen neuen, kreativen Weg zur Selbstfindung in Sachen Berufswahl. Anstatt reiner Wissensvermittlung wurde auf einen emotionalen und motivierenden Zugang zur Thematik gesetzt. Dabei ist der mutige Weg in fünf Schritte unterteilt, bei denen die Schüler nicht nur ihre Stärken ausloten, sondern auch ihren Traumjob-Korridor entwickeln und Selbstvertrauen aufbauen.

Die Referenten Pascal Keller, Samuel Kolb und Patrick Piel, alle selbst erst in den Zwanzigern, konnten einen guten Draht zu den 9. Klässlern finden und durch realitätsnahe, persönliche Informationen aus ihrem eigenen Leben überzeugen. So berichtete Keller darüber, dass er in seiner Schulzeit kaum Unterstützung bei der Wahl seiner beruflichen Ziele bekommen habe, weshalb er lange unschlüssig war, was er machen sollte. Um dazu beizutragen, dass dies nicht den Schülern von heute passiert, gründete er die „Mutmacher“. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass nach den vier Stunden Seminar kein Schüler sich hundertprozentig sicher sein kann, welchen Beruf er ergreifen wird. Aber die Vorarbeit und der Mut, sich bei der Bundesagentur für Arbeit zu informieren und sich Jobangebote anzusehen, ist sicherlich gemacht. Bei den Schülern stieß der mutige Weg durchwegs auf positive Resonanz, was vor allem dadurch begründet wurde, dass der Tag sehr humorvoll gestaltet war und sie mit vielen Übungen direkt einbezogen wurden. Auch die Authentizität der Referenten wurde gelobt. So waren sich die 9. Klassen nach der Veranstaltung einig, dass die Veranstaltung unbedingt weiterempfohlen werden muss.

 

Bild: Die Schüler*innen der 9. Klassen erlebten einen Berufsorientierungstag der anderen Art, welcher Mut für den vor ihnen liegenden Weg machen sollte. Foto: Katharina Sal

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