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Corona-Impfungen starten in Hausarztpraxen

9. April 2021

Haßbergkreis. Die Impfkampagne gegen das Coronavirus verlief in Deutschland bisher schleppend – viel Hoffnung ruht deshalb auf den Hausärztinnen und Hausärzten, die seit dem 06. April 2021 bundesweit in ihren Praxen impfen dürfen.

Laut Bundesgesundheitsministerium gibt es in Deutschland etwa 50.000 Hausarztpraxen. Davon wollen nach Angaben des Hausärzteverbands derzeit rund 35.000 Corona-Impfungen durchführen. Die Praxen ergänzen damit das Angebot der bundesweit rund 430 Impfzentren, in denen die Vakzine gegen das Coronavirus bisher schwerpunktmäßig verabreicht wurden. Seit dem 06. April dürfen in den Praxen Patient*innen gegen das Coronavirus geimpft werden. Auf Grund längerer Wartezeiten bei den Impfstofflieferungen starten einige Praxen jedoch erst in den kommenden Tagen.

Die Praxen regeln die Terminvergabe für die Impfungen selbst, zum Beispiel telefonisch oder online, ganz wie bei normalen Arztterminen. Das Ärztepersonal hat die Möglichkeit, ihre Patient*innen entsprechend der Impfpriorisierung gezielt zu kontaktieren. Die Anzahl der zu vergebenen Impftermine bleibt den Praxen überlassen. Die in der Coronavirus-Impfverordnung festgelegte Reihenfolge gilt auch weiterhin. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man hier jedoch flexibler vorgehen als es in Impfzentren möglich ist. So kann von der Priorisierung abgesehen werden, wenn dadurch eine Vernichtung von ungenutzem Impfstoff vermieden wird. Auch in Regionen mit besonders hohen Inzidenzen darf von der Impfreihenfolge abgewichen werden, beispielsweise um chronisch kranke Patient*innen zu schützen.

Vorerst wird in Hausarztpraxen nur der Impfstoff von BioNTech/Pfizer verabreicht. Voraussichtlich ab der dritten Aprilwoche soll vermehrt auch das Vakzin von AstraZeneca in den Praxen zum Einsatz kommen. Für Ende April rechnet das Gesundheitsministerium außerdem mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson. Das Vakzin von Moderna kann laut Gesundheitsministerium derzeit nur in Impfzentren eingesetzt werden, weil besondere Transportbedingungen zu erfüllen sind. Auf Grund der anhaltenden Impfstoffknappheit ist keine Auswahl des Impfstoffs durch die Patient*innen möglich.

Expertenmeinungen zu Folge kann die Impfkampagne, durch die Unterstützung der Hausärzt*innen deutlich beschleunigt werden – unter der Voraussetzung, dass genug Impfstoff zur Verfügung steht. Von großem Vorteil ist das besondere Vertrauensverhältnis zwischen Hausärzt*innen und ihren Patient*innen. In den Praxen ist man über den individuellen Gesundheitszustand der zu Behandelnden gut informiert und kann deswegen individuell aufklären und beraten. Ulrich Weigeldt, der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, erklärt: „Wir entscheiden zusammen mit den Patienten, was das Beste für sie ist“.

 

Bild: Seit dem 06. April 2021 darf nun auch in deutschen Hausarztpraxen gegen Corona geimpft werden. Foto: René Ruprecht

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