Schmachtenberg. Vom 16. bis 18. Juni feiert die Freiwillige Feuerwehr Schmachtenberg einen besonderen Meilenstein, nämlich ihr 150jähriges Bestehen.
Mit diesem Festwochenende soll vor allem eine lange Geschichte voller Mut, Entschlossenheit und Hilfsbereitschaft angemessen gewürdigt werden.
Die Freiwillige Feuerwehr Schmachtenberg wurde 1873 durch den damaligen Bürgermeister Josef Neumer ins Leben gerufen. Lange vor Gründung der Wehr gab es bereits zahlreiche Verordnungen der Obrigkeit zur Feuerbekämpfung. Im 18. Jahrhundert musste beispielsweise jeder Haushalt einen Löscheimer vorhalten. 1821 bestand die Ausrüstung der Schmachtenberger aus 30 Feuereimern, zwei Feuerleitern und drei Feuerhaken. Aufgrund seiner topografischen Lage gestaltete sich die Brandbekämpfung in Schmachtenberg seit jeher als schwieriges Unterfangen. Da der Ort weder über ergiebige Quellen noch Brunnen verfügte, herrschte vor allem in den Sommermonaten akuter Wassermangel. Um Abhilfe zu schaffen, beschloss der Gemeinderat 1871 den Bau einer Wasserleitung und zehn Jahre später die Errichtung einer sogenannten Wasserweth. Dieser Löschweiher, der über Jahrzehnte das Schmachtenberger Ortsbild prägte, wurde durch die Erweiterung des Feuerwehrhauses überbaut und ist seither unsichtbar. Er bevorratet noch immer ca. 95 m³ Löschwasser für den Ortsteil.
Vom Gründungsjahr 1873 bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts sind im Einsatzbuch der Schmachtenberger Wehr überwiegend Scheunenbrände dokumentiert. Diese stellten eine erhebliche existenzielle Bedrohung für viele landwirtschaftliche Betriebe dar, da die wenigsten eine Feuerversicherung mit ausreichender Deckungssumme besaßen. Mit dem Siegeszug des Automobils erweiterte sich das Einsatzspektrum um Unfalleinsätze im Straßenverkehr. Damit einhergehend unterlag auch die Ausrüstung der Wehr in den 150 Jahren ihres Bestehens einem großen technischen Wandel. Während in den Anfangsjahren die Anschaffung eines von Pferdengezogenen Spritzenwagens, bei dem die Pumpe mit der Muskelkraft von vier Personen schweißtreibend betrieben werden musste, bereits als technische Innovation galt, so war die 1954 eingeweihte erste Motorpumpe, eine TS-6, ein echter Meilenstein hinsichtlich Förderleistung und Handhabung. Ab den fünfziger Jahren lösten Traktoren mit Ausrüstungsanhängern die Pferdegespanne ab. Als mit der Aufgabe vieler bäuerlicher Betriebe in Schmachtenberg diese Zugmaschinen nicht mehr allzeit zuverlässig zur Verfügung standen, wurde 1991 das erste Feuerwehrauto in Dienst gestellt.
Das 150-jährige Bestehen der Schmachtenberger Feuerwehr wird mit einem Festwochenende vom 16.06. bis 18.06.2023 gebührend gefeiert. Den Auftakt macht am Freitagabend die zehnköpfige Band „FunkProjekt“, deren Anspruch darin besteht, mit dem Groove von James Brown, den Vibes von Tower of Power und der Kraft von Maceo Parker ihr Publikum zum Tanzen zu bringen. Am Samstagabend wird die Zeiler Stadtkapelle für Stimmung rund ums Feuerwehrhaus sorgen. Ein Jazz-Frühstück mit dem Trio „Swingsalabim“, deren Frontmann Klaus Neubert zur musikalischen Extraklasse in der Region zählt, bildet am Sonntagvormittag den Abschluss der Feierlichkeiten. An den drei Festtagen ist die Ortsdurchfahrt in Schmachtenberg gesperrt, es besteht ein Shuttle-Service von der Bahnhofsstraße zum Feuerwehrhaus. Die Feuerwehr Schmachtenberg freut sich auf Ihren Besuch!
Im Bild: Die Einweihung des ursprünglichen Feuerwehr-Gerätehaus war ein ein wichtiges Datum im Kalender der Schmachtenberger. Foto: Privat