Allgemein Haßfurt

Helfen, wo Hilfe so dringend benötigt wird

8. November 2019

Haßfurt. Vom 12. bis 16. Oktober machte sich Doris Fery, im Namen von Haßfurt hilft, wieder auf den Weg in den Bezirk Tropoje, im hohen Norden Albaniens. Genauer gesagt nach Dushaj, wo sich die Missionsstation der Franziskanerinnen befindet.

Als Doris Fery an ihrem Ziel ankam, wurde sie auch gleich auf eine Ansammlung von Menschen aufmerksam, die sich um eine Frau scharte. Diese alte Bäuerin war gerade von ihrem Mann zu der Ambulanz, die von Haßfurt hilft finanziert wird, gebracht worden. Sie hatte sich erheblich verletzt, ihr Gesicht war übersät von Brandblasen nachdem diese versucht hatte, Müll auf ihrem Grundstück mit Benzin zu verbrennen. Glücklicherweise waren aufgrund der diesjährigen Lieferung von Haßfurt hilft genügend Medikamente vor Ort sind. Nach wie vor werden Brandsalben und Antibiotika am meisten benötigt.
Bei dem diesjährigen Aufenthalt fiel Doris Fery auf, dass kein einziges Mal der Strom gesperrt wurde. Das ist schon ein großer Fortschritt zu den Jahren davor. Allerdings hatten die Schwestern 2019 immer wieder das Problem der Wasserknappheit. Da es auch in Albanien wenig geregnet hatte, sank der Grundwasserspiegel erheblich und so musste der Einbau einer stärkeren Wasserpumpe veranlasst werden. Und auch im Nebengebäude der Missionsstation, genau dort wo sich auch die ärztlichen Behandlungsräume befinden, lösten sich teilweise die Metallrahmen der – nur einfach-verglasten Fenster. Haßfurt hilft übernahm diese wichtigen Renovierungskosten, sodass der Winter nun kommen kann.
Ebenfalls beteiligt sich Haßfurt hilft an dem „After-School-Meal“, d.h. die bedürftigen Kinder der Region kommen nach der Schule auf die Missionsstation um eine warme Mahlzeit zu bekommen. Dasselbe geschieht in Shkodra in der Kisha e shen Kollit, der Kirche des heiligen Sankt Nikolas. Hier bekommen Kinder, deren Eltern Analphabeten sind, ebenfalls täglich eine warme Mahlzeit und zudem Nachhilfeunterricht in Lesen und Schreiben. Auch hier sponsert Haßfurt hilft die Maßnahme.
Doris Fery besuchte einige sehr arme Familien im Umkreis von Dushaj und konnte sich davon überzeugen, dass die von Haßfurt hilft gelieferten Güter wie Bettdecken, Kissen, Kinderjacken und Kinderschuhe sowie warme Decken für den Winter, verteilt wurden.
„Nichtsdestotrotz ist das Elend im Norden von Albanien noch überaus groß. Man muss selbst vor Ort sein um das Ausmaß zu erfassen. Und in die ärmlichen Hütten gehen, den Geruch in den Häusern wahrnehmen, wobei oft angrenzend an den Schlafraum auch der Stall für eine Kuh oder ein Schwein ist. Nicht selten schlafen 6 Personen, oder mehr, in einem kleinen Zimmerchen. Man sollte selbst die aufgerissenen Kinderaugen sehen wenn man eine Packung Spekulatius verteilt – weil die Kekse für diesen Tag die einzige Mahlzeit sein werden. Immer noch herrscht die Blutrache in dieser Region. Immer noch werden junge Menschen, auch gegen deren Willen, verheiratet. Die Schulpflicht besteht zwar, wird aber von den Eltern nicht immer als wichtig angesehen. Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor im Bereich von 90%, die Korruption ist ein großes Thema im Land“, heisst es in der Pressemitteilung weiter.
„Unvorstellbar für uns Haßfurter. Die Zustände sind wirklich zum Teil noch wie vor hundert Jahren.“ Die 72 jährige Sr. Lia sagte zu Doris Fery: „Die Einstellung der älteren Generation und ihre Verwurzelung in der Tradition kann man nicht mehr ändern. Eine Veränderung ist nur über die jetzigen Kinder und Jugendlichen möglich!“
Wer auch weiterhin mithelfen will, die armen Leute in Albanien auf ihrem Weg zu einem menschenwürdigeren Leben zu unterstützen, kann das gerne tun. Die Kontonummer von Haßfurt hilft ist: IBAN DE16 7935 0101 0190 4109 10.

Bild: Kinder auf der Missionsstation in Dushaj, die das Angebot des „After-school-meals“ sehr gerne in Anspruch nehmen. Rechts oben die albanische Ordensschwester Sr. Dila. Links Doris Fery. Bild: Doris Fery

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