Haßfurt. Das Covid-19 Virus und die damit einhergehenden Maßnahmen zu dessen Eindämmung haben Deutschland fast gänzlich lahmgelegt. Nur noch systemrelevante Geschäfte durften ihre Türen für den Kundenverkehr öffnen. Dies hatte natürlich massive Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Menschen. Onlineportale wie Amazon, Zalando und Ebay haben ein deutliches Umsatzplus verzeichnen können, was jedoch gleichzeitig bedeutete, dass der lokale Fachhandel hier zumindest kurzfristig Kunden verloren hat. Dass diese künftig ihr Kaufverhalten wieder umstellen werden, ist wahrscheinlich – aber nicht sicher.
„Prof. Dr. Gerrit Heinemann gilt als einer der E-Commerce-Experten in Deutschland. Der Wirtschaftswissenschaftler befasst sich besonders mit der Zukunft des Handels. Bereits vor einigen Jahren scheute die Stadt Haßfurt keine Kosten und Mühen und holte diesen für einen Vortrag in die Stadthalle. Damals schon machte er deutlich, dass die Einzelhändler auf die Veränderungen am Markt reagieren und online präsent sein müssen. Andernfalls würde man nicht konkurrenzfähig bleiben. Und das er damit recht hatte, zeigen die jüngsten Entwicklungen nur zu deutlich“, so Stefan Gebhardt, der bei der Haßfurter Software- und Werbeagentur NOSGROUP für das Business Development zuständig ist. Hier betreut man seit mehr als 15 Jahren national und international agierende Unternehmen im E-Commercebereich.
Gewerbetreibende, die sich schon vor der Coronakrise ein zweites „Onlinestandbein“ geschaffen hatten, freuten sich nun über wachsende Umsätze und die Möglichkeit ihren Stammkunden weiterhin zur Verfügung stehen zu können. „Anscheinend nutzten viele Unternehmen nun den Lockdown um ihre Internetpräsenzen auf Vordermann zu bringen. In vielen Unternehmen wird dies aufgrund des stressigen Tagesgeschäftes immer aufgeschoben. Aber wir erhalten auch immer mehr Anfragen für die Erstellung von Onlineshops aus den unterschiedlichsten Bereichen“, so Gebhardt weiter.
Doch wer einen Onlineshop betreiben möchte, muss ich über eines im Klaren sein! Will man diesen professionell betreiben, dann Bedarf dies einer guten Vorbereitung und auch die damit verbundene Arbeit ist nicht zu unterschätzen. „Deshalb bieten wir unseren Kunden spezielle Trainings an. Denn diese müssen in der Lage sein, den Shop komplett alleine zu betreiben – eben genauso wie bei einem stationären Geschäft auch. Aber mit ein wenig Anleitung ist dies absolut kein Problem!“
Natürlich sind auch die Kosten für einen solchen Onlineshop ein wichtiges Entscheidungskriterium. „Der Preis für einen Onlineshop hängt von vielen Faktoren ab. Hier im Vorfeld eine Zahl zu nennen ist recht schwer. Wir haben aktuell beschlossen, Einzelhändlern der Region mit Sonderkonditionen unter die Arme zu greifen, damit diese den Weg in den Onlinehandel finden. Auch bieten wir hier die Wahlmöglichkeit zwischen einer Einmalzahlung oder monatlichen kleinen Teilzahlungen. Eben um jeden Händler die Möglichkeit zu bieten, hier professionell einzusteigen. Aber grundsätzlich kann man ab 2000 Euro mit einem ordentlichen Onlineshop starten.“
Man darf also gespannt sein, wie sich der lokale Einzelhandel in den kommenden Jahren aufstellen wird. Fakt ist, dass viele Kunden jetzt gemerkt haben, wie einfach und bequem Onlineshopping sein kann. „Hier möchte ich aber an alle Menschen in der Region appellieren: Onlineshopping ist toll und einfach. Aber wir müssen den lokalen Fachhandel unterstützen und vor Ort einkaufen. Und wenn man schon online kauft, dann am Besten bei den Onlineshops der Händler des Landkreises Haßberge. Und da gibt es bereits einige“, rät der Onlineexperte der Firma Nosgroup.
Bild: Immer mehr Gewerbetreibende eröffnen eigene Onlineshops – auch im Landkreis Haßberge Foto: Mymemo
