Hofheim. Einen Fund dieser Art macht man nicht alle Tage – schon gar nicht Elf- oder Zwölfjährige: Bei einer Exkursion zur Streuobstwiese entdeckten Schülerinnen und Schüler der beiden 5. Klassen der Naturparkschule Hofheim ein besonderes Insekt – die erste nachgewiesene Gottesanbeterin im gesamten Landkreis Haßberge.
Die Kinder waren mit ihren Lehrerinnen sowie Ranger Arno Ludwig unterwegs, um die Tier- und Pflanzenwelt auf einer alten Streuobstwiese zu erkunden. Ausgestattet mit Becherlupen gingen sie auf eigene Entdeckungstour – und stießen dabei auf die „Mantis religiosa“, besser bekannt als Gottesanbeterin.
Die Aufregung war groß, denn dieser Fund ist eine kleine Sensation: Die wärmeliebende Fangschrecke stammt ursprünglich aus den Mittelmeerregionen, kommt inzwischen aber auch in Teilen Deutschlands vor – meist dort, wo sich trockene Sommer und milde Winter häufen. Dass sie nun auch im Landkreis Haßberge gesichtet wurde, ist ein deutliches Zeichen für ihre Ausbreitung.
Streuobstwiesen wie die bei Hofheim bieten ideale Bedingungen: reichhaltiges Nahrungsangebot, vielfältige Strukturen und ein geschützter Lebensraum. Kein Wunder also, dass sich die Gottesanbeterin dort offenbar wohlfühlt.
„Mantis religiosa“ ist die einzige in Mitteleuropa heimische Art aus der Ordnung der Fangschrecken (Mantodea). Sie gilt in Deutschland als gefährdet (Rote Liste, Kategorie 3) und steht unter besonderem Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz.
Mit großem Eifer und viel Freude tauften die beiden Klassen das Insekt auf den Namen „Maria“. Nach der kurzen Begegnung wurde sie behutsam wieder in ihren Lebensraum entlassen.
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Erster Nachweis im Landkreis Haßberge: Die von Schülern auf einer Streuobstwiese bei Hofheim entdeckte Gottesanbeterin „Maria“. Foto: Arno Ludwig
Im Bild:Voller Freude wurde der Entdeckerin Cilia der Erstnachweis zum Fund der Gottesanbeterin vom Naturparkranger Arno Ludwig übergeben. Auf dem Bild zu sehen (von links): Juliane Klopf (Kooperationslehrkraft Naturparkschule), Heribert Jäger (Rektor), Cilia (Entdeckerin), Sabine Schimmer (Klassenleiterin), Lisa Flachsenberger (FÖJlerin des Naturparkes), Arno Ludwig (Naturparkranger). Foto: Nina Eiring
