Haßfurt. Gudrun Losgar hat 28 Jahre in Führungspositionen bei Großkonzernen gearbeitet. Doch schon vor der Corona-Pandemie hat die Haßfurterin ihren Fokus neu gesetzt. Also kündigte sie, weil sie sich lieber als Seniorenassistentin engagieren wollte.
Wenn sich Gudrun Losgar für das Schreiben einer Einkaufsliste besonders viel Zeit lässt, dann geht dies nicht darum den eigenen Kühlschrank zu füllen. Vielmehr geht es um kognitives Training. Denn nach dem gemeinsamen Aufschreiben der benötigten Produkte geht es anschließend mit der 86-Jährigen Elfriede zum Einkaufen. Diese ist an Demenz erkrankt und würde den Wocheneinkauf ohne Hilfe nicht bewältigen können. Natürlich könnte die Seniorenassistentin auch den Einkauf übernehmen. Aber in diesem Falle verbindet man das Nützliche mit dem Notwendigen.
Dies ist nur eine der vielen Aufgaben, die Gudrun Losgar als Seniorenassistentin übernimmt. Das Leistungsspektrum ist sehr breit. Egal ob Arzt-, Friseur- oder Museumsbesuche, Behördengänge oder auch das Beantragen von Pflegestufen – die 52-jährige steht mit Rat und Tat zur Seite. Und dies mit vollem Herzen. Deshalb hat sie ihr Ein-Frau-Unternehmen auch „HERZENSZEIT“ genannt. „Meine Tätigkeit kann man eigentlich recht einfach erklären. Ich mache das, was sonst nur Familienmitglieder für Senior*innen machen! Ich kümmere mich um sie und helfe, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können!“
Somit wird auch klar, dass Gudrun Losgar weder Pflegekraft noch Haushaltshilfe oder Putzfrau ist. Sollte ein Pflegedienst benötigt werden, kümmert sie sich um dessen Beauftragung sowie die Beantragung der Pflegestufen. Oder kümmert sich um eine Reinigungskraft. Sie selbst verbringt die „Quality-Time“ mit den Senior*innen. Das kann beim Backen eines Kuchens sein, beim Kochen, im Garten oder beim Spazieren.
Dieses Angebot ist nicht kostenlos. Je nach Anzahl der gebuchten Stunden liegen die Preise zwischen 40 und 50 Euro pro Stunde. Reich wird man damit nicht. Finanziell war ihr bisheriger Job sicherlich lukrativer. Dennoch hat sie ihre Entscheidung bis heute nicht bereut. „Ich verbringe sehr gerne Zeit mit älteren Menschen. Meine Arbeit gibt mir das Gefühl das Richtige zu tun!“ Und so war es für sie eine schnelle Entscheidung, als sie von der Ausbildung zur Seniorenassistentin hörte.
Und das die Haßfurterin mit ihrem Service goldrichtig liegt, zeigt die steigende Beliebtheit der Seniorenassistenz. In vielen Großstädten ist diese bereits fest etabliert und oftmals sind die Anbieter bereits ausgebucht. Und auch Gudrun Losgar kann sich derzeit nicht über zu wenig Zulauf beschweren. Gerade in der aktuellen Situation sind viele ältere Menschen auf zwischenmenschliche Kontakte und ein wenig Unterstützung angewiesen. Dies natürlich unter penibelster Einhaltung der Hygienevorschriften.
Wer nun mehr über die Seniorenassistenz oder das Angebot von „Herzenszeit“ erfahren möchte, der findet im Internet unter www.herzenszeit-losgar.de weitere Informationen.
