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Flashback – Suchtprävention an Schulen

21. April 2023

Haßbergkreis. Nachdem im letzten Jahr das Drogenpräventionsprojekt „flashback“ im Landkreis Haßberge startete, konnte es nun an fünf weiteren Schulen fortgesetzt werden.

An der Realschule Hofheim, den Mittelschulen Hofheim, Eltmann, Knetzgau und Maroldsweisach wurden mit den Jugendlichen der 8. Jahrgangsstufe die Themen Drogen und Sucht behandelt. Das Projekt wird ausgeführt vom Jugendamt des Landkreises Haßberge, der Jugendsuchtberatung der Caritas, der jeweiligen Schulsozialarbeit der beteiligten Schule, sowie der örtlich zuständigen Polizeidienststelle. Dabei heißt es nicht, nur auf den Stühlen sitzen und zuhören. Die Jugendlichen durchlaufen vier verschiedene Stationen, an denen sie interaktiv teilnehmen und die Themen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

Die Schulleiter/innen zeigten sich sehr erfreut, dass das Projekt an ihren Schulen durchgeführt wurde. Das Projekt war bereits vor Corona angedacht und konnte aufgrund der anhaltenden Maßnahmen nicht durchgeführt werden.

Theresa Fleischmann vom Jugendamt des Landkreises Haßberge erarbeitete mit den Jugendlichen die verschiedensten Formen von Süchten. Dazu ließ sie alle Schüler in einen „Suchtsack“ greifen. In diesem befinden sich Beispiele in Form von Gegenständen der verschiedenen Suchtarten, z. Bsp. Tablettenblister, Computerspiele. Sie erörterte im gegenseitigen Austausch mit den Schülern die verschiedensten Süchte, welche entwickelt werden können. Dabei geht es nicht nur um Alkohol und Drogen, wie Cannabis, sondern auch um das Konsumverhalten bei elektronischen Medien.

Luisa Bender von der Jugendsuchtberatung der Caritas in Haßfurt erarbeitete zusammen mit den Schülern die Kriterien einer Abhängigkeit. Was ist überhaupt eine Abhängigkeit? Dabei erkannten die Schüler/innen, dass es verschiedene Stufen bei der Entstehung einer Sucht gibt. Was zunächst noch als Genuss und Spaß beginnt, kann schnell durch die Gewöhnung zu einer Abhängigkeit führen. Die Schüler/innen überlegten, welche Faktoren bei der Entstehung einer Sucht zusammenspielen.

„Was man tun kann, dass man nicht zu Drogen greift, sondern andere Möglichkeiten gezeigt bekommt“ fand die 14jährige Ronja interessant. Fast jede Schule verfügt glücklicherweise über Schulsozialarbeiter, welche mit den Schülern Strategien erarbeiten, um ein Abrutschen in eine Sucht zu verhindern. Dabei werden die eigenen Stärken und Schwächen erkannt und Lösungswege aufgezeigt.

POK Thomas Bäuerlein und PHMin Martina Hußlein, von den örtlich zuständigen Polizeiinspektionen Ebern und Haßfurt, warnten vor dem Konsum der Einstiegsdroge Cannabis, zeigten die strafrechtlichen Auswirkungen auf und stellten sich den vielen Fragen. Der 14jährige Tim fand es „interessant, über die Folgen eines Drogenkonsums aufgeklärt zu werden“. Die Schüler zeigten sich erstaunt über die weitreichenden Folgen. Nicht nur in Bezug auf die körperlichen Auswirkungen eines Drogenkonsums, sondern auch für die persönliche Zukunft, wie zum Beispiel der Führerscheinbeantragung.

Das Zusammenspiel der verschiedenen Fachkräfte macht diesen Parcours zu einem besonderen Präventionsprojekt, bei dem die Jugendlichen umfangreich informiert werden. Hoffentlich wurde nicht nur der 15jährigen Zoe, wie sie so schön sagte, „beigebracht, keine Drogen zu nehmen“.

 

Im Bild v.l. PHMin Hußlein, Luisa Bender (Jugendsuchtberatung), Theresa Fleischmann (LRA HAS) Foto: Scherf-Unger

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