Allgemein Haßfurt

Mit viel Zeit zu der Person reifen, die man ist

28. Juli 2023

Haßfurt. Es ist allgemein bekannt, dass man im Landkreis Haßberge eine recht hohe Lebensqualität genießt, in der Kreisstadt ganz besonders.

Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten, vielfältige Freizeitmöglichkeiten und ein attraktives Schulangebot. Letzteres wurde nun noch attraktiver, nachdem die Freie Waldorfschule kürzlich die Eröffnung des neuen Schulgebäudes feiern konnte.

Mehr als 5 Jahre ist es inzwischen her, als man in den Mainauen beschloss, die Planungen für ein neues Schulgebäude aufzunehmen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Waldorfschule präsentiert sich modern, funktionell und stilsicher. „Der Altbau war einfach nicht mehr ausreichend und absolut sanierungsbedürftig. Die Küche/Mensa war viel zu klein und es mangelte auch an geeigneten Fachräumen. Also haben wir uns zu diesem Schritt entschieden, welchen wir keinesfalls bereuen“, erklärt Annette Achilles mit einem gewissen Stolz und Freude. Die technische Geschäftsführerin war von Anfang stark in die Planungen eingebunden und begleitete das Projekt quasi bis zum letzten Stein. Der Neubau wurde perfekt auf die Bedürfnisse der Schüler ausgelegt, um ein optimales schulisches Umfeld zu kreieren.

Denn die Privatschule am Ziegelbrunn, die allein schon durch die sehenswerte Holzfassade, auffällt kann nicht nur von Außen glänzen. Im Inneren wurden Klassenzimmer gestaltet, die ein zeitgemäßes Lernen mit neuester Technik bestens ermöglichen. Die Mensa bietet nun mehr als 100 Schülern in entspannter Atmosphäre ausreichend Platz und auch die so dringend benötigten Fachräume lassen keine Wünsche offen. Doch all dies waren nicht die einzigen Gründe für die bauliche Veränderung. Denn nachdem die FWS in den letzten Jahren stetig wachsende Schülerzahlen vorweisen kann, platzte man förmlichst aus allen Nähten. Inzwischen besuchen täglich mehr als 330 Kinder und Jugendliche die Waldorfschule, und in vielen Klassen gibt es bereits Wartelisten.

„Wir freuen uns sehr über diesen Zuwachs, denn dies bestätigt uns auch, dass unser Konzept als sinnvolle Alternative zu den Staatlichen Schulen bei Schülern und Eltern Anerkennung findet“ so Geschäftsführer Gregor Härty. Zwar wird an der Freien Waldorfschule am Ende sowohl das Abitur als auch die mittlere Reife abgelegt, der Weg bis dahin unterscheidet sich aber deutlich von den Realschulen und Gymnasien. „Bei uns wird die Individualität eines jeden Einzelnen in den Vordergrund gestellt. So bieten wir eine Breite an künstlerisch-praktischen Fächern an, die den Schülern Platz zur eigenständigen Entfaltung geben. Auch ist uns die persönliche Betreuung und das Verhältnis zwischen Schülern und Klassenlehrern immens wichtig. Diese begleiten die Kinder von der ersten bis zur 8. Klasse, werden zu Bezugs- und Vertrauenspersonen, lernen diese so bestens kennen und können dadurch natürlich die individuelle Entwicklung ideal unterstützen. Wir haben einen anderen Blick auf unsere Schüler und pflegen einen anderen Umgang mit ihnen. Daher bin ich mir sicher, dass diese dann anders aus der Schule kommen. Ich weiß aber auch, dass unsere Schulform nicht für jeden der bessere Weg ist. Aber für viele sind wir eine optimale Alternative.“

Einer der großen Unterschiede dürfte auch die Tatsache sein, dass es in der Waldorfschule keine „Ehrenrunden“ gibt. Am Ende des Jahres rückt man stets eine Jahrgangsstufe weiter. Alle Kinder besuchen die Schule mindestens bis zum Waldorfabschluss in der 12. Klasse. Die schulische Laufbahn endet, wie schon erwähnt, mit dem Abitur oder der mittleren Reife in der Jahrgangsstufe 13. Auch steht Englisch und Französisch bereits ab dem ersten Schultag auf dem Plan. „Bei uns kann man übrigens keine Fächer abwählen. Dies ganz bewusst, da man den Schülern damit auch die Zeit gibt sich mit vermeintlich ungeliebten Fächern auseinanderzusetzen. Es hat sich herausgestellt, dass viele erst im Laufe der Zeit einen Zugang zu manchen Fächern finden – und wir geben ihnen diese Zeit“, so Gregor Härty weiter.

Nachdem die Waldorfschule privat geführt ist, wird diese nur anteilig vom Staat finanziert und ist somit kostenpflichtig. Die monatlichen Gebühren liegen zwischen 100 und 315 Euro. Und da hier alles unter einem gewissen sozialen Aspekt gesehen wird, orientiert sich der monatliche Betrag nicht am Alter oder der „gebuchten Leistung“, sondern am Einkommen der Eltern.

Wer nun mehr über die Freie Waldorfschule in Haßfurt und deren Konzept erfahren möchte, der hat entweder am Martinsbasar im November dazu die Möglichkeit oder jederzeit direkt bei einem unverbindlichen Einzeltermin. Eines ist jedoch klar: In Haßfurt wird den Schülern weitaus mehr gelehrt als nur das Tanzen des eigenen Namens. Nämlich ein Blick über den Tellerrand, Vielseitigkeit, Persönlichkeitsentwicklung und eine sehr gute schulische, staatlich-anerkannte Ausbildung. 

Bild: Rene Ruprecht

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